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SPRUCH
"Desinteresse: Die einzige Vollkasko-Versicherung gegen Enttäuschung" (Karl-Heinz Karius)
TAGESTHEMA
Die Erholung am US-Arbeitsmarkt dürfte auch im Juli schwach geblieben sein, was Rufe nach einer weiteren geldpolitischen Lockerung durch die US-Notenbank verstärken dürfte. Die befragten Volkswirte erwarten, dass die Zahl der Beschäftigten im Juli um 95.000 zugenommen hat. Die Arbeitslosenquote wird unverändert bei 8,2 Prozent gesehen. Im Durchschnitt des zweiten Quartals hatte sich der monatliche Stellenzuwachs im Durchschnitt auf nur 75.000 belaufen, im ersten Jahresviertel waren es noch 225.000 gewesen. Experten schätzen, dass die USA einen monatlichen Stellenzuwachs von rund 200.000 benötigen, um allein das Bevölkerungswachstum zu kompensieren. Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit liegt auch den US-Währungshütern schwer im Magen. Am 18. Juli hatte US-Notenbankgouverneur Ben Bernanke, gesagt, es sei "gut möglich", dass die Notenbank zusätzliche Maßnahmen ergreife, wenn es nicht Fortschritte bei der Beschäftigung gebe.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Allianz SE, Ergebnis 2Q
07:00 FR/AXA SA, Ergebnis 1H
07:45 DE/ElringKlinger AG, Ergebnis 2Q
08:00 GB/Royal Bank of Scotland Group plc, Ergebnis 1H
08:00 ES/International Consolidated Airlines Group SA, Ergebnis 1H
10:00 DE/Hawesko Holding AG, Ergebnis 2Q
17:00 IT/UniCredit SpA, Ergebnis 1H
17:00 DE/UniCredit Bank AG, Ergebnis 1H
Im Laufe des Tages:
IT/Intesa Sanpaolo SpA, Ergebnis 1H
AUSBLICK KONJUNKTUR
- IT 09:45 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juli PROGNOSE: 43,5 zuvor: 43,1 - FR 09:50 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juli (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 50,2 1. Veröff.: 50,2 zuvor: 47,9 - DE 09:55 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juli (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 49,7 1. Veröff.: 49,7 zuvor: 49,9 - EU 10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone Juli (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 47,6 1. Veröff.: 47,6 zuvor: 47,1 Einkaufsmanagerindex Gesamt PROGNOSE: 46,4 1. Veröff.: 46,4 zuvor: 46,4 - GB 10:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juli PROGNOSE: 51,0 zuvor: 51,3 - EU 11:00 Eurostat, Einzelhandelsumsatz Juni Eurozone PROGNOSE: -0,1% gg Vm/-1,8% gg Vj zuvor: +0,6% gg Vm/-1,7% gg Vj - US 14:30 Arbeitsmarktdaten Juli Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +95.000 gg Vm zuvor: +80.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 8,2% zuvor: 8,2% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,05 auf 23,55 USD zuvor: +0,06 auf 23,50 USD 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Juli PROGNOSE: 52,0 Punkte zuvor: 52,1 Punkte
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX zuletzt +/- % DAX 6.606,09 -2,20% DAX-Future 6.591,00 -2,31% XDAX 6.589,06 -2,31% MDAX 10.674,74 -1,99% TecDAX 773,45 -1,25% Euro-Stoxx-50 2.263,36 -3,00% Stoxx-50 2.472,55 -0,81% Dow-Jones 12.878,88 -0,71% S&P-500-Index 1.365,00 -0,74% Nasdaq-Comp. 2.909,77 -0,36% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 144,85% +136
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Zur Eröffnung zeichnen sich vorbörslich nur wenig veränderte Notierungen ab. Im Handel schließt man nicht aus, dass mit den Nachwehen der enttäuschend verlaufenen Sitzungen von Fed und EZB im Handelsverlauf noch einmal Abgabedruck aufkommen könnte. Nach den Notenbanksitzungen könnten sich die Anleger nun wieder anderen Themen zuwenden. "Mit einer sich abschwächenden Weltwirtschaft und akutem Refinanzierungsbedarf in Spanien und Griechenland gibt es ausreichend Sorgenkinder", sagt ein Händler. Dennoch glaubt der Teilnehmer nicht an einen größeren Ausverkauf an den Märkten im August. Dafür seien die Anleger insgesamt zu vorsichtig. Von Euphorie könne ohnehin keine Rede sein - das sollte das Abwärtspotenzial nach unten begrenzen. Höhepunkt des Tages ist die Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts. Dieser könnte für Bewegung an den Märkten sorgen.
Enttäuschung über die EZB-Aussagen zwangen Aktienkurse und Euro am Vortag in die Knie, während der sichere Hafen Bundesanleihe nach oben schoss. Draghi ließ der Ankündigung von vergangener Woche, alles zur Rettung des Euros zu tun, auf der Pressekonferenz kaum Details folgen. Der Euro war in den ersten Minuten der Rede Draghis zum Dollar mit 1,2406 Dollar auf den höchsten Stand seit vier Wochen gestiegen. Als klar wurde, dass der EZB-Präsident die hoch gesteckten Erwartungen nicht erfüllen würde, brach der Euro innerhalb von 40 Minuten zur US-Währung um mehr als zweieinhalb US-Cent ein. Die Renditen spanischer und italienischer Anleihen schossen erneut in die Höhe. An den Börsen verzeichneten Banken- und Versicherungstitel die größten Kurseinbußen. Bankenaktien verloren im Schnitt 3 Prozent und die der Versicherer 2,8 Prozent. BBVA und Santander verloren jeweils mehr als sechs Prozent. Intesa SanPaolo brachen um neun Prozent ein. Commerzbank büßten 6,2 Prozent und Deutsche Bank 5,3 Prozent ein. BNP Paribas fielen trotz solider Quartalsergebnisse im Sog um mehr als vier Prozent. Generali büßten nach Quartalszahlen sogar 6,4 Prozent ein. ArcelorMittal verbilligten sich um 8,8 Prozent. S&P hatte die Bonitätsnote zurückgestuft.
DAX/MDAX/TECDAX
Zur Eröffnung am Freitag zeichnen sich vorbörslich nur wenig veränderte Notierungen ab. IG Markets erwartet den FTSE mit Aufschlägen von 8 Punkten auf 5.670. Der DAX soll dagegen 9 Punkte niedriger auf 6.597 starten, für den CAC soll es 1 Punkt auf 3.231 und den IBEX 3 Stellen auf 6.370 nach unten gehen. Im Handel schließt man nicht aus, dass mit den Nachwehen der aus Marktsicht enttäuschend verlaufenen Sitzungen der Fed und der EZB im Handelsverlauf noch einmal Abgabedruck aufkommen könnte.
Die EZB dürfte nach Einschätzung der Credit Agricole nun erst Anfang September konkrete Maßnahmen zur Stützung der Eurozone ergreifen. "Bis dahin werden weiter dunkle Wolken über den Märkten hängen", sagt Analyst Anthony Lam. Die nur verbalen Interventionen Mario Draghis belasteten die Anleihemärkte der Peripherie am Donnerstag stark und schickten die Renditen spanischer Benchmarkanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren wieder über das als kritisch geltende Niveau von 7 Prozent.
Nach den Notenbanksitzungen könnten sich die Anleger nun wieder anderen Themen zuwenden. "Mit einer sich abschwächenden Weltwirtschaft und akutem Refinanzierungsbedarf in Spanien und Griechenland gibt es ausreichend Sorgenkinder", sagt ein Händler. Dennoch glaubt der Teilnehmer nicht an einen größeren Ausverkauf an den Märkten im August. Dafür seien die Anleger insgesamt zu vorsichtig. Von Euphorie könne ohnehin keine Rede sein - das sollte das Abwärtspotenzial nach unten begrenzen.
Der Händler stellt sich vielmehr in den kommenden Wochen auf volatile Börsen bei dünnen Umsätzen ein. Das schnelle Geld bewege die Märkte. Höhepunkt des Tages ist die Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts am Nachmittag. Befragte Analysten rechnen für den Monat Juli mit einem Anstieg der Zahl der Beschäftigten von 95.000 gegenüber dem Vormonat. Die Arbeitslosenquote soll bei 8,2 Prozent verharren.
Der DAX schloss knapp über seinem Tagestief. Dem Abwärtssog entzogen sich vor allem Aktien von Unternehmen, die Geschäftsergebnisse veröffentlichten. Beiersdorf (+7,6 Prozent) hatte im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn gesteigert. Deutsche Post zogen um 2,3 Prozent an. Auch im zweiten Quartal liefen die Geschäfte vor allem dank Asien gut. Die Lufthansa hat den operativen Gewinn im zweiten Quartal wider Erwarten gesteigert. Die Aktien handelten daraufhin lange Zeit mit Kursgewinnen, drehten aber im späten Handel mit dem weiter fallenden DAX ebenfalls ins Minus und schlossen 1,3 Prozent leichter. Trotz solider Absatzzahlen auf dem US-Markt gerieten Automobilaktien unter Druck. Die Verluste reichten von 1,7 Prozent bei VW über 2,9 Prozent bei Daimler bis zu 4,3 Prozent bei BMW. Das Geschäft von Continental (+2,1 Prozent) läuft trotz der schwierigen Wirtschaftslage so rund, dass der Konzern die Ziele erhöhte. ProSiebenSat.1 Media (-5 Prozent) ist operativ weiter auf Wachstumskurs, hat wegen Rückstellungen für ein Kartellverfahren allerdings weniger verdient als erhofft.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR): 6.589 (XETRA-Schluss: 6.606) Punkte
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 03, 2012 01:32 ET (05:32 GMT)
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