Karlsruhe (ots) - Wie auch immer man die aktuelle Lage in Syrien beurteilen mag, eins lässt sich nicht länger leugnen: Der Stellvertreterkrieg, in diesem Fall ein Stellvertreterbürgerkrieg, hat längst begonnen. Wer noch Zweifel hegt, sollte sich die Bitte Präsident al-Assads an Russland um finanzielle Hilfe und Treibstofflieferungen vor Augen halten. Die Sanktionen wirken. Syriens Devisenreserven schwinden. Das Regime in Damaskus hat kaum noch Diesel für seine Panzer. Man müsste zudem blauäugig sein, wollte man annehmen, die russischen Kriegsschiffe brächten nur das Notwendigste für die Marinebasis Moskaus in Syrien, aber keine Waffen. Die USA haben nach den Niederlagen im Weltsicherheitsrat ihrerseits die Geduld verloren. Sie unterstützen die Rebellen mit Kommunikationsmitteln und Ausbildern. Für Waffen für die Aufständischen sorgen schon ihre engsten Verbündeten in der arabischen Welt, Saudi-Arabien und Katar. Das Assad-Regime hofft außer auf russische auch auf iranische Hilfe. Die Fronten sind somit klar und die negativen Folgen für die Region ebenso. Mit der zunehmenden Internationalisierung des Konflikts nach dem Modell des überwunden geglaubten Kalten Krieges wächst die Wahrscheinlichkeit, dass das Blutvergießen zulasten der Menschen noch lange weitergeht.
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