Die heutige Zahlenvorlage des Stahlhändlers Klöckner & Co (WKN KC0100) war so rot wie das anschließende Kursminus. Der im MDAX notierte Konzern leidet unter konjunkturellen Problemen ebenso wie unter Hausgemachten. Doch letztere sind auf dem besten Weg Geschichte zu werden. Von daher bietet die Aktie bei einer konjunkturellen Verbesserung in den USA Turnaround-Potenzial - sofern die Euro-Krise nicht noch mehr belastet.
Rote Halbjahreszahlen, Umsatz legt zu
Doch zunächst ein Blick auf das abgelaufene erste Halbjahr. Der Umsatz konnte erfreulicherweise akquisitionsbedingt um 12,6 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro steigen. Das durch starke Lagergewinne geprägte Rohertragsniveau des Vorjahresvergleichszeitraums konnte aufgrund der Wettbewerbsverschärfung nicht erreicht werden. Dies führte zu einer Rohertragsmarge, die mit 17,5 Prozent erheblich unter dem Vorjahresniveau von 19,9 Prozent lag. Das EBITDA ging dadurch deutlich von 166 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2011 auf 98 Mio. Euro vor Restrukturierungsaufwendungen zurück. Im zweiten Quartal lag das EBITDA mit 50 Mio. Euro vor Restrukturierungsaufwendungen ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert von 62 Mio. Euro.
Das Ergebnis war im abgelaufenen Halbjahr belastet durch eine außerplanmäßige Wertberichtigung (Impairment) des Geschäfts- oder Firmenwerts aus der brasilianischen Frefer-Akquisition in Höhe von 21 Mio. Euro, so dass das Betriebsergebnis EBIT im ersten Halbjahr 2012 einen Fehlbetrag von -5 Mio. Euro auswieß. (1. Halbjahr 2011: 122 Mio. Euro). Das Vorsteuerergebnis (EBT) lag bei -47 Mio. Euro nach 81 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Klöckner & Co erzielte damit insgesamt einen Konzernverlust in Höhe von 48 Mio. Euro (vor Restrukturierungsaufwendungen und Impairments: -5 Mio. Euro; 1. Halbjahr 2011: 50 Mio. Euro Konzerngewinn). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug -0,48 Euro nach +0,69 Euro im Vorjahr. Soweit so schlecht.
Weiterer Personalabbau und Integration von US-Übernahme
Die konjunkturelle Entwicklung hat aber nicht nur Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf, sondern auch auf den Personalbestand. ...
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