Berichtigt wurde der Erlöszuwachs. Er betrug 17 rpt. 17 Prozent
(Neu. Weitere Details, Marktreaktion)
MANNHEIM (dpa-AFX) - Steigende Preise versüßen Europas größtem
Zuckerkonzern Südzucker
Nach einem starken ersten Halbjahr erwartet Südzucker nun für das Ende Februar auslaufende Geschäftsjahr 2012/13 einen Umsatz von über 7,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 7). Das operative Ergebnis soll auf mehr als 900 Millionen Euro (Vorjahr: 751) steigen, wie der Konzern mitteilte. Zuvor hatte Südzucker für dieses Jahr einen Umsatz von mehr als 7 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von mehr als 800 Millionen Euro angepeilt.
STARKES ERGEBNISANSTIEG IM ERSTEN HALBJAHR
Die Prognoseanhebung kam für viele Analysten nicht unerwartet. Allerdings hatten sie erst bei der Vorlage der Halbjahreszahlen am 9. Oktober damit gerechnet. "Die Aktie lief in der letzten Zeit wohl auch aus diesem Grund recht gut", sagte Analyst Daniel Seidenspinner von der Privatbank Metzler. Für die ersten sechs Monate wies Südzucker ein Umsatzplus von 18 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro aus, das operative Ergebnis stieg nach vorläufigen Berechnungen um 62 Prozent auf 562 Millionen Euro.
Südzucker ist einer der großen Profiteure der EU-Zuckermarktreform. Mit einem Marktanteil von etwa 25 Prozent ist das Unternehmen führend in Europa. Mit der 2006 in Kraft getretenen Reform der Zuckermarktverordnung wollte die EU den Zuckermarkt für andere Anbieter öffnen. Für die europäischen Hersteller ist seitdem festgelegt, wie viel Zucker sie innerhalb der EU vermarkten dürfen, der Rest wird importiert. Da aber die Nachfrage das Angebot übersteigt, war der Zuckerpreis in Europa zuletzt stark gestiegen. Analysten wie Dennis Schmitt von der Commerzbank gehen davon aus, dass es Südzucker gelungen ist, über Jahresverträge das hohe Preisniveau bei den Kunden durchzusetzen.
BIOETHANOLPREISE ZIEHEN AN
Nach wie vor ist Zucker das wichtigste Feld für Südzucker. Der Konzern stellt aber auch Fruchtsaftkonzentrate, funktionelle Zutaten für Lebensmittel und sogar Tiefkühlpizza her. Ihr Biotehanolgeschäft haben die Mannheimer in die Tochter Cropenergies eingebracht. Der Hersteller hatte am Montag ebenfalls unerwartet starke Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis für die ersten sechs Monate gemeldet und ein Rekordergebnis für das Gesamtjahr in Aussicht gestellt.
Einen Grund für das gute Abschneiden nannte Cropenergies nicht. Analyst Bernd Müll von der LBBW geht aber davon aus, dass sich das Unternehmen günstig mit Weizen eingedeckt hat und nun im abgelaufenen Quartal von deutlich höheren Weizen- und Bioethanolpreisen profitieren konnte. Bioethanol spielt als Ökosprit in der Kraftfahrzeugindustrie eine Rolle. Cropenergies macht fast ein Drittel seines Umsatzes inzwischen mit sogenannten Kuppelprodukten. So werden beispielsweise bei der Produktion von Bioethanol zurückbleibende Proteine als Futtermittel vermarktet./she/enl/zb
ISIN DE0007297004
AXC0248 2012-09-25/17:26