Die vergangene Woche bot für deutsche Anleger jede Menge Quartalszahlen, doch alles in allem hatte der Wirbelsturm "Sandy" für eine eher ruhige Woche gesorgt, denn die Wall Street musste Unwetterbedingt am Montag und Dienstag geschlossen bleiben. Mit Spannung richtet sich der Blick nun auf die US-Präsidentschaftswahlen, die für das weitere Börsenklima aber nur bedingt relevant sein dürften. Stattdessen schauen die Anleger auf die anhaltende Bilanzsaison.
In Deutschland näheren wir uns dem Höhepunkt der Bilanzsaison. Am Donnerstag steht hier vor allem die Commerzbank (WKN 803200) im Blick. Das Zahlenwerk wird mit Spannung beobachtet werden, denn die zahlreichen Kurzfristanleger warten gebannt auf neue Signale. Zwar konnte die Aktie in der vergangenen Woche knapp 10 Cent bis auf 1,54 Euro in der Spitze zulegen. Doch die große Entspannung erfolgte auch nach Bekanntgabe der Deutsche Bank-Zahlen nicht. Erstaunlich auch die Reaktion auf die jüngsten Aussagen des Financial Stability Board. Demnach ist die Commerzbank nicht mehr systemrelevant. Das senkt den Druck, die Eigenkapitalquote weiter zu erhöhen und müsste sich eigentlich positiv auf den Kursverlauf auswirken. Doch letztlich sind die Dauer-Baustellen bei der Commerzbank (Eurohypo, Schifffinanzierung) nach wie vor nicht geschlossen und das Privatkundengeschäft läuft ebenfalls alles andere als rosig. Warten wir also gespannt auf die Zahlenvorlage - je nach gusto short oder long positioniert.
Ebenfalls mit Zahlen wird in der kommenden Woche die Deutsche Telekom (WKN 555750) auf sich aufmerksam machen. Doch dabei dürften weniger die Zahlen von Interesse sein, als vielmehr die Aussagen zur Dividendenpolitik. In der vergangenen Woche waren nämlich Gerüchte aufgekommen, dass die Telekom ihre Dividende von bislang mindestens 70 Cents doch nicht fortführen wird. Angeblich sollen Großaktionäre gedrängt haben, das Geld eher in den Ausbau der Netze zu investieren. Letztlich wäre die Dividendenkürzung ein Schlag ins Kontor der Dividendenanleger. Doch für die langfristig orientierten Börsianer sind es eigentlich gute Nachrichten, wenn Großaktionäre nicht nur auf die kurzfristige Dividendenrendite schauen, sondern auch langfristig am Erfolg des Konzern orientiert sind. So gesehen sind das also eigentich gute Nachrichten - wenn sie sich bewahrheiten!
Der DAX und sein Chart
Der deutsche Leitindex DAX konnte sich am Freitag zwar wieder etwas fester zeigen. Wie wir in unserem Ausblick DAX schrieben, eröffnet jedoch erst ein nachhaltiger Ausbruch aus der aktuellen Konsolidierungsformation wieder weiteres Aufwärtspotenzial. Die obere Begrenzung der Flaggenformation (7.430), das Zwischenhoch von Mitte Oktober (7.448) und das Jahreshoch (7.479) bilden eine massive Widerstandszone.
Einzeltitel aus Deutschland
In Sachen Bilanzsaison sorgten vor allem der Dienstag und Mittwoch für Furore. Während am Dienstag die Deutsche Bank (WKN 514000) und Bayer (WKN BAY001) hoffnungsvolle Zahlen veröffentlichten, enttäuschten die DAX-Absteiger Metro (WKN 725750) und MAN (WKN 593700) erneut. Derweil hob die Allianz (WKN 840400) ihre Prognose an. Am Mittwoch wiederum überzeugte Continental (WKN 543900), Fresenius (WKN 578560) und Fresenius Medical Care (WKN 578580) mit ihren ...
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