Über die jüngsten Quartalszahlen der Commerzbank (WKN 803200) braucht man eigentlich keine großen Worte zu verlieren. Zwar konnte die zweitgrößte deutsche Bank wieder einen operativen Gewinn verzeichnen, doch insgesamt blieben die Ergebnisse noch unter den Analystenerwartungen. Interessanter sind da schon der Ausblick und die Aussagen zum angekündigten Konzernumbau. Für das vierte Quartal rechnet die Commerzbank mit einem Operativen Ergebnis, das unter dem Niveau des dritten Quartals liegen wird. Zugleich werden milliardenschwere Investitionen in die Zukunftsfestigkeit der Bank angekündigt. Aussagen zum Stellenabbau blieben vage, dennoch wird er wohl kommen und einige Tausend Banker "freisetzen". Kurz gesagt: Der inzwischen nicht mehr systemrelevanten Bank (und ihrer Aktie) steht noch ein langer und steiniger Weg bevor!
Schaut man sich das operative Ergebnis mal im Zeitablauf an, werden die aktuellen Werte noch einmal ganz anders eingeschätzt:
Q3 2007: 361 Mio. Euro
Q3 2008: -475 Mio. Euro
Q3 2009: 122 Mio. Euro
Q3 2010: 116 Mio. Euro
Q3 2011: -855 Mio. Euro
Q3 2012: 216 Mio. Euro
Wie man sieht hat die Bankenkrise seit Lehman tiefe Spuren hinterlassen. Noch immer fehlen mehr als 100 Mio. Euro zum dritten Quartal 2007. Es gibt also viel zu tun, wenn die Commerzbank wieder zu alter operativer Stärke zurückkehren will. Daher will die Bank nun "ihr Geschäftsmodell in den kommenden Jahren an die veränderten Rahmenbedingungen in der Finanzbranche anpassen und fokussiert wachsen." Im Rahmen dessen sollen bis 2016 mehr als 2,0 Mrd. Euro in die Ertragskraft des Kerngeschäfts investiert werden. Schwerpunkt mit Investitionen von rund 1,0 Mrd. Euro ist die strategische Neuausrichtung des Privatkundengeschäfts. Als Ziel gibt die Commerzbank den Aufbau einer Multikanalbank, die moderne Technologien mit traditionellen Werten wie Fairness, Vertrauen und Kompetenz verbindet. ...