Fragwürdige Geschäfte mit
Hypothekenpapieren zu Zeiten der Finanzkrise kommen JPMorgan
Bei den Hypothekenpapieren handelt es sich um sogenannte Residential Mortgage Backed Securities (RMBS). Banken hatten zu Zeiten des Immobilienbooms in den USA massenhaft Eigenheimkredite zu Paketen gebündelt und an Investoren weiterverkauft. Als die US-Immobilienblase ab 2007 platzte, konnten viele Hauskäufer ihre Raten aber nicht mehr zahlen - und wegen der Ausfälle verloren auch die damit unterlegten Hypothekenpapiere drastisch an Wert. Das war der Ausgangspunkt der Finanzkrise.
Konkret wirft die SEC den Banken vor, die Qualität der Hauskredite zu rosig dargestellt zu haben. JPMorgan Chase muss mit 297 Millionen Dollar den größeren Brocken in dem Vergleich schlucken; auf die Credit Suisse entfallen 120 Millionen Dollar. Beide Institute bestätigten die Einigung, die einen Schlussstrich unter die Ermittlungen der Börsenaufsicht zieht. Beide Banken räumten allerdings keinerlei Schuld ein.
Die Credit Suisse betonte, dass ihr die SEC nur Fahrlässigkeit vorwerfe, aber kein vorsätzliches oder grobfahrlässiges Fehlverhalten. JPMorgan verwies darauf, dass der Großteil der beanstandeten Geschäfte noch auf die Investmentbank Bear Stearns zurückgehe, die 2008 übernommen wurde. Erst vor einem Monat hatte der New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman wegen der gleichen Sache öffentlichkeitswirsam Klage gegen JPMorgan Chase eingereicht, die größte US-Bank.
Derartige Hypothekenpapiere seien der "Ground Zero der Finanzkrise" gewesen, sagte SEC-Chefermittler Robert Khuzami. Er arbeitet zusammen mit Schneiderman und anderen Finanzaufsehern und Strafverfolgern in einer eigens von Präsident Barack Obama eingesetzten Arbeitsgruppe zusammen, die Betrügereien mit Hypothekenpapieren nachgehen soll. Obama hatte sich bei seinem Amtsantritt auf die Fahnen geschrieben, die Wall Street zu zügeln. Er trieb die Finanzmarktreform voran, den sogenannten Dodd-Frank Act.
JPMorgan Chase und Credit Suisse sind bei weitem nicht die
einzigen Spieler an der Wall Street, denen vorgeworfen wurde, dass
sie Investoren mit Hypothekenpapieren über den Tisch gezogen haben
sollen. Goldman Sachs
ISIN CH0012138530 US46625H1005 US38141G1040
AXC0282 2012-11-16/22:08