Beim größten deutschen Stahlkonzern mündeten die jüngsten Negativschlagzeilen nun in der zweiten Dezember-Woche in der Entlassung des halben Vorstands. Mit den Entlassungen des Technik-Vorstands Olaf Berlien, des Compliance-Vorstands Jürgen Claassen und des Stahlchefs Edwin Eichler zum 31. Dezember 2012 reagiert ThyssenKrupp auf die anhaltenden Meldungen über Luxus- und nicht sauber abgerechnete Dienstreisen, Milliardenabschreibungen bei den Stahlwerken in den USA und Brasilien und Millionenforderungen wegen der Verwicklung in Preisabsprachen und Kartelle.
Neben dem Imageverlust, den das Unternehmen durch diese Meldungen erleiden musste, macht dem Konzern vor allem das missglückte Abenteuer mit seinen Stahlwerken in Übersee zu schaffen. Dabei werden die Geschäftszahlen regelmäßig durch die defizitären Anlagen belastet. Ein möglichst schneller Verkauf der verlustreichen Bereiche würde höchstwahrscheinlich endlich die erhoffte Planungssicherheit bringen und für Beruhigung der Anleger am Aktienmarkt sorgen. Denn in der Vergangenheit war es auch die anhaltende Unsicherheit über einen möglichen Verkauf und die kolportierten Preise, die die Einschätzung der zukünftigen Renditechancen bei ThyssenKrupp erschwerte.
Nachdem die hohen Berichtigungen bereits im vergangenen Geschäftsjahr für einen Milliardenverlust gesorgt hatten, wurde das Minus im nun abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 (Ende September) noch einmal deutlich ausgeweitet. Das Unternehmen teilte am Montagabend mit, dass weitere 3,6 Mrd. Euro auf die erst vor kurzem fertiggestellten Anlagen in Brasilien und den USA abgeschrieben werden mussten. Diese Wertberichtigungen ...
Den vollständigen Artikel lesen ...