Das Wort des Jahres 2013 wird wohl nach aller Voraussicht "Anlagenotstand" heißen. Die Zinsen sind so extrem niedrig, dass sie die Inflation nicht ausgleichen können. In diesem Umfeld scheinen Aktien mit ihren verhältnismäßig "üppigen" Dividenden "alternativlos". Doch die Finanzkrise war und ist immer noch eine Vertrauenskrise. Die Privatanleger haben die Jahre 2008 und 2011 nicht vergessen. Klar es gilt: "Die Börse ist wie ein Paternoster. Es ist ungefährlich durch den Keller zu fahren. Man muss nur die Nerven behalten". Doch mittlerweile weiß jedes Kind, dass man mit Aktien auch Geld verlieren kann. Der Blick auf das EUWAX-Sentiment zeigt, dass die meisten Privatanleger dem Aufschwung skeptisch gegenüberstehen. Leider werden Sentiment-Indikationen immer antizyklisch interpretiert. Heißt: Die Skepsis ist gut für die Börse. Die alte Börsenweisheit "Die Hausse wird geboren im Pessimismus. Sie wächst in der Skepsis. Sie altert im Optimismus und sie stirbt in der Euphorie." bringt es ebenfalls auf den Punkt.
Doch wo geht die Reise im neuen Jahr hin? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zuerst schauen, was im vergangenen Jahr passiert ist. Ein Faktor fällt besonders auf: Die Notenbanken sind zunehmend vom Inflation Targeting auf Growth Targeting umgeschwenkt. Öffentlich zugeben werden das aber wohl nur die US-Währungshüter, die ihre Aufgabe nicht alleine in der Geldwertstabilität sehen. Nein, es ging 2012 darum die Konjunktur anzuschieben. Und alle haben mitgemacht, rund um den Globus. Welche tatsächlichen Auswirkungen die Strategie der "Geldschwemme" aber tatsächlich haben wird, bleibt abzuwarten. Die Büchse der Pandora wurde geöffnet und die Herren Bernanke und Draghi stehen – in der Hoffnung den Deckel wieder schließen zu können – daneben und warten was passiert.
Die Tendenzen für das kommende Jahr dürften daher vor allem in der ersten Berichtssaison generiert werden. Denn wenn die Q4-Zahlen auf den Tisch kommen, wissen wir, was der Anstieg an den Börsen wirklich wert ist. Beispiel BMW: Die Münchener verkünden derzeit einen Absatzrekord nach dem anderen. Schaut man jedoch auf die nackte Bilanz, stellt man fest, dass in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres unter dem Strich nicht mehr verdient wurde. Passiert ...
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