Karlsruhe (ots) - Wer Bettina Wulffs Buch "Jenseits des Protokolls" aufmerksam las und ihre Interviews verfolgte, für den ist die Trennung des einstigen Vorzeige-Paares keine allzu große Überraschung mehr. Offenherzig gewährte Bettina Wulff einen tiefen Blick in ihre Gefühlswelt. Gnadenlos wurde mit Amt und Mann abgerechnet. Ein Jahr nach dem Aus als Bundespräsident kommt es für Christian Wulff noch einmal knüppeldick. In Scherben liegt nicht nur die politische Karriere des einstigen Bundespräsidenten, sondern auch das persönliche Familienglück. Nach der Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar wird sich entscheiden, ob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Wulff erhebt. Dann wird sich zeigen, ob Wulffs angebliche Vergehen wirklich so schwer wiegen, dass es zu einem Prozess kommt. Mit dem Abgang aus dem Schloss Bellevue hat Christian Wulff die Konsequenzen aus seinem absolut schlechten Krisenmanagement gezogen. Gerade noch rechtzeitig zog er die Reißleine, um das Amt vor dauerhaftem Schaden zu bewahren. In seiner Hybris hatte Christian Wulff die Bodenhaftung verloren. Rasch waren die Vorschuss-Lorbeeren verwelkt, mit denen das neue Glamour-Paar aus dem niedersächsischen Klinker-Haus auf dem Berliner Parkett empfangen worden war. Das neue Traumpaar sollte die deutsche Antwort auf "die Obamas" in den USA werden - mit ihm sollten alte Zöpfe abgeschnitten und neue Wege beschritten werden. Freundschaften mit Wirtschaftsgrößen und Vertretern des Jetsets läuteten das angebliche Ende der Biederkeit ein. Doch allzu lange währten politisches und persönliches Glück nicht. Zum Jahresende meldete sich Wulff mit einem Vortrag in der Heidelberger Universität als "Elder Statesman" zurück. Die Rede zu seinem Lieblingsthema Integration sollte ein Neuanfang werden für den 53-Jährigen, der sich noch nicht reif fühlt für das Altenteil als Polit-Pensionär. Während Wulff monatelang mit sich haderte, startete seine Frau durch - bei den Paralympics in London und als Buchautorin. Selbstverwirklichung war angesagt. Mit Paartherapie alleine ist keine Ehe zu retten - nur wenn auf beiden Seiten der feste Wille besteht, auch in schlechten Zeiten zusammenzuhalten, gibt es eine Zukunftschance. Großburgwedel ist für Bettina Wulff auf Dauer eine Nummer zu klein. Der große Verlierer ist Christian Wulff.
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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de
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