Gewinnmitnahmen sind an den Aktienmärkten derzeit an der Tagesordnung. Das spiegelt auch die Performance der Sektoren wider, wobei defensive Branchen besser performen als offensive. Im S&P 500 beispielsweise schnitten der Telekom- und der Gesundheitssektor am besten ab, während die Energiebranche zu den stärksten Verlierern zählte. In Asien setzte sich dieser Trend heute fort. Ein stärkerer Yen sorgte dann für die weiteren Zutaten zu diesem schwer zu verdauenden Börsentag. Zahlreiche Exporteure Nippons mussten deutlich abgeben. In Korea hat Schwergewicht Samsung ebenfalls verloren, nachdem das abgelaufene Quartal und der Geschäftsausblick lediglich die Erwartungen der Analysten erfüllt haben.
Alles wartet auf den Start der US-Berichtssaison und daher bewegen nur wenige Unternehmensnachrichten die Aktienkurse stärker, etwa durch eine Herauf- oder Herabstufung. So wurde Yahoo von Sanford C. Bernstein herabgestuft und verlor knapp 2,5 Prozent. Dagegen hat Morgan Stanley Amazon herauf gestuft und sorgte damit für einen kräftigen Kurssprung von rund vier Prozent. Die wichtigsten Ereignisse der kommenden Tage werden die Quartalsergebnisse der großen US-Unternehmen sein und der wieder aufflammende Streit zwischen den amerikanischen Parteien über die noch zu regelnde Schuldengrenze der USA. Im Schnitt wird von den Unternehmen im S&P 500 ein Gewinnwachstum von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet.
Der Goldpreis fiel den dritten Tag in Folge, kann sich aber im asiatischen Handel wieder erholen. Doch wie weit reicht die Rallye? Aus dem Cefdex-Sentiment-Index lässt sich ein hoher Optimismus herauslesen mit einem aktuellen Wert von 0,79. Noch höher ist der CSI-Wert für Silber, der bei 0,85 notiert. Da die Edelmetallpreise immer noch recht schwach sind, könnte das zumindest für eine Stabilisierung der Kurse sprechen. Ein wieder schwächerer Dollar unterstützt diese Erwartungshaltung, da ein sinkender Greenback häufig mit steigenden Rohstoffpreisen einhergeht. Der Euro ist wieder über die Marke von 1,31 USD gesprungen nachdem der Test der 1,30er Marke gehalten hat. Vorbörslich bröckeln auch in Europa die Aktienkurse, der DAX notiert bei rund 7700 Punkten, etwa 30 Punkte tiefer als zum gestrigen Schluss.
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Hartmut Schneider
CeFDex Market Research für flatex
CeFDex AG
Wertpapierhandelsbank
Frankfurt/ Main