Mainz (ots) - Alle sind sich im Prinzip einig, dass die, die mit ihrem skrupellosen Verhalten einen Großteil der Welt vor nicht allzu langer Zeit in eine der schlimmsten Rezessionen der Nachkriegszeit gestürzt haben, dafür zur Kasse gebeten werden sollen. - Im Prinzip. Denn wie immer steckt der Teufel im Detail, hier allerdings in einem wesentlichen. Wie nämlich ist Otto Normalanleger davor zu schützen, mittels einer Steuerüberwälzung - so heißt die Sache im Fachdeutsch - mit zur Kasse gebeten zu werden? Die Wahrheit ist: gar nicht! Denn wer sein Geld auch künftig in Aktien anlegen will, ist Teil des Handels und wird die Finanztransaktionssteuer mittragen müssen, wenn auch in sehr geringem Maß. Die Rede ist von 0,1 Prozent der Kaufsumme. Die EU sieht den Kleinanleger damit "weitgehend unbehelligt". Es sei eben der Preis dafür, dass man die Großen in nachhinein für den Schaden, den sie angerichtet haben, zumindest ein Stück weit zur Kasse bitten könne. 35 Milliarden sollen so EU weit pro Jahr zusammenkommen. Bis die mutmaßlich 4600 Milliarden, mit denen der Finanzsektor aus Steuergeldern gerettet wurde, wieder in den öffentlichen Töpfen landen, kann es also dauern. Aber das ist im Grunde gar nicht das primäre Ziel. Die Einführung einer fast europaweiten Transaktionssteuer soll die finstere Entschlossenheit der Politik belegen, die Bösewichte nicht davonkommen zu lassen, auch wenn die Sache einen Schönheitsfehler hat, von dem jetzt die FDP - wider besseres Wissen - profitieren will. Es sei ihr gegönnt. Ändern wird sich in der Sache nichts. Denn verböte man die Überwälzung bei Geschäften von Kleinanlegern, würden die Banken an der Gebührenschraube zu drehen versuchen oder wegen Ungleichbehandlung von gleichen Geschäften vor den Kadi ziehen. - Ausgang mehr als ungewiss.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de