Unverhofft kommt oft. Das mag sich der eine oder andere gedacht haben, als die Nachricht über die Zwangsabgabe in Zypern die Runde machte.
Gut, werfen wir erst einmal einen Blick auf den Status Quo:
Was bislang geschehen ist
Nach dem Einfrieren der Guthaben soll nun eine Abgabe von 6,75% auf Einlagen unter 100.000 Euro erhoben werden. Darüber kostet der "Spaß" 9,9%.
Nachbesserungen in der Mache
Nachbesserungen sind bereits in Arbeit. So sollen Kleinsparer entlastet werden. Heute muss das zypriotische Parlament des entsprechende Gesetz verabschieden, sonst ist es Essig mit der EU-Hilfe und die Pleite ist da. Das bedeutet nichts anderes, als das bislang erfolgte "Einfrieren" noch keinerlei rechtliche Legitimation besaß. (Gut, dass das kaum anders möglich war, weil sonst die Sparer ihr Geld abgezogen hätten, versteht sich von selbst.)
Ziel der Aktion: Ausländische Groß-Investoren
Besonders im Fokus des Ganzen sind ausländische Groß-Anleger, die ihr Geld in Zypern parken.
Deswegen wäre ja auch eine Schonung der zypriotischen Kleinsparer auch mehr als zielführend. (Ist doch schön, dass das "jetzt schon" berücksichtigt wird.)
Um direkt mal eventuellen Feindbildern entgegen zu wirken, muss angemerkt werden, dass Wolfgang Schäuble bereits in den Verhandlungen mit Zypern auf eine Freigrenze gedrängt hat.
Warum sich die Börse "aufregt"
Es ist weniger die wirtschaftliche Bedeutung Zyperns für den Euro-Raum, der an den Märkten für Verunsicherung sorgt. Eher ist es der nun erstmals erfolgte Quantensprung in den Maßnahmen gegen die Euro-Länder-Krise. Zum ersten Mal werden die Kunden-Einlagen so angegriffen, dass es jedem auffällt.
(Dass jeder Sparer bereits aufgrund von Zinssätzen unterhalb der realen Inflation langsam enteignet wird, dass war so wenig griffig, dass es die Mehrheit kaum realisiert ...
Den vollständigen Artikel lesen ...