Köln (ots) - Sie haben nicht auf Verhütung geachtet, wollten ihren Freund halten oder sahen ein Baby als einzigen Weg aus der eigenen belasteten Kindheit - wenn Teenie-Mädchen ungeplant schwanger werden, gerät ihr Leben zum Ausnahmezustand. Für die zweistündige Samstags-Dokumentation "Mutter mit 15 - Teenager zwischen Schulbank und Wickeltisch" (am 13. April um 22:00 Uhr bei VOX) hat SPIEGEL TV über einen Zeitraum von mehreren Jahren Mädchen begleitet, die als Minderjährige Mutter wurden. In einer außergewöhnlichen Langzeit-Betrachtung zeigt die zweistündige Sendung, wie es jungen Frauen ergeht, die während des Erwachsenwerdens Kinder kriegen.
Im Haus Regenbogen in Jarplund-Weding bei Flensburg werden sieben Frauen und ihre Kinder rund um die Uhr betreut. Mit 18 Jahren zog Schülerin Sammy in das Mutter-Kind-Heim. Sie wurde als 17-Jährige schwanger, konnte den Alltag mit ihrem Baby in der eigenen Wohnung aber nicht bewältigen. Schon nach wenigen Wochen war sie hoffnungslos überfordert. Freiwillig zog sie daher in die Mutter-Kind-Einrichtung in Flensburg, wo auch ihre Schwester Silke lebt. Silke wurde mit 15 Jahren ungewollt schwanger. Die Vergangenheit von Sammy und Silke war oft von Gewalt geprägt - keine Seltenheit im Mutter-Kind-Heim. "In den meisten Fällen geht es tatsächlich um die Bindungsproblematik; dass also zu Hause wenig Bindung stattgefunden hat, wenig Versorgung, oft ist auch Alkohol oder Misshandlung im Spiel. Darum wissen die Teenager selbst nicht, wie es geht, Bindung aufzubauen und die Spirale geht weiter", so Heike Henningsen-Mika, Sozialpädagogin und Leiterin der Mutter-Kind-Einrichtung. Als SPIEGEL TV Sammy zwei Jahre später erneut besucht, lebt sie nicht mehr im Mutter-Kind-Heim. Sie musste ihren Sohn in eine Pflegefamilie geben. Nach ihrer Zeit in Jarplund-Weding fiel der Alltag schwer; es fehlten Strukturen. Obwohl sie weiß, dass es ihrem Sohn in der Pflegefamilie besser geht, sagt Sammy: "Ich will meinen Sohn unbedingt wiederhaben. Ab und zu denke ich nur: Wie lange halte ich das noch aus?".
Jeanette aus Rotenburg an der Wümme (Niedersachsen) wurde mit 16 Jahren schwanger. Damals lebte sie im Heim, mit dem Kindsvater war sie erst seit drei Monaten zusammen. "Ich wollte meine Tochter eigentlich nicht. Aber mein damaliger Freund, also der Vater des Kindes, hat gesagt, ich soll es behalten und dass wir das schaffen. Dann habe ich sie behalten", erinnert sich die junge Mutter. Doch später zeigte der Kindsvater wenig Interesse - zur Geburt tauchte er betrunken auf, meldete sich danach selten. Jeanettes einziger Rückhalt: Ihre Oma, die ihr immer beisteht und hilft. Dank ihr darf die Teenie-Mutter nach der Geburt sogar in eine eigene Wohnung ziehen, obwohl sie noch nicht volljährig ist. Als SPIEGEL TV Jeanette nach regelmäßigen Besuchen im Alter von 20 Jahren erneut trifft, hat sie ihre ambitionierten Ziele erreicht: Sie hat den Schulabschluss gemacht und absolviert in Vollzeit eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin, während ihre Tochter in den Kindergarten geht. Auf ihr Leben ist die heute 20-Jährige stolz: "Es gibt genug Leute in meinem Alter, die haben kein Kind und gehen nicht arbeiten, hängen zu Hause rum. Und das mache ich nicht." Der Kontakt zum Kindsvater ist mittlerweile komplett abgebrochen - nach einigen Monaten im Gefängnis meldet er sich weder zu Tochter Aliyahs Geburtstag noch zu Weihnachten.
In der Mutter-Kind-Einrichtung im niedersächsischen Soltau leben acht junge Frauen mit ihren Kindern. Als erstes Kamerateam darf SPIEGEL TV den Alltag in der Einrichtung begleiten. Unter anderem lebt hier die 16-jährige Angelina, die mit 15 Jahren schwanger wurde. Trotz allen zu erwartenden Schwierigkeiten entschied sie sich für das Kind: "Das ist ja ein Baby, ein Lebewesen, es hat in mir gelebt und das Herz hat auch schon geschlagen. Abtreibung hatte ich nie im Kopf." Noch während der Schwangerschaft zog sie in die Mutter-Kind-Einrichtung - hier half man ihr zum Beispiel bei Problemen mit Mitschülern: Als schwangerer Teenie wurde Angelina in ihrer Klasse oft beleidigt, sogar mit Kondomen beworfen. Die intensive Betreuung im Wohnheim unterstützt die Entwicklung von Mutter und Kind rund um die Uhr. Das kostet den Steuerzahler viel Geld. Trotzdem kann sich das Prinzip der besonderen Start-Betreuung rechnen: "Wir versuchen den Aufenthalt relativ kurz zu halten, damit die Mütter schnell in eine Selbstständigkeit kommen und in ein eigenfinanziertes Leben. Sollte das klappen, ist es für den Staat sehr viel günstiger, am Anfang ein paar Jahre mehr zu zahlen, als 18 Jahre lang eine Pflegefamilie zu finanzieren", so Iris Zimmer, Leiterin der Mutter-Kind-Einrichtung.
Über diese und weitere Teenie-Mütter berichtet die Samstags-Dokumentation "Mutter mit 15 - Teenager zwischen Schulbank und Wickeltisch" am 13. April 2013 um 22:00 Uhr bei VOX.
Originaltext: VOX Television GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6952 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6952.rss2
Pressekontakt: VOX Presse und Kommunikation, Magnus Enzmann, Tel.: 0221/456-81518 Bei Fotowünschen: VOX Bildredaktion, Lotte Lilholt, Tel.: 0221/456-81512
Im Haus Regenbogen in Jarplund-Weding bei Flensburg werden sieben Frauen und ihre Kinder rund um die Uhr betreut. Mit 18 Jahren zog Schülerin Sammy in das Mutter-Kind-Heim. Sie wurde als 17-Jährige schwanger, konnte den Alltag mit ihrem Baby in der eigenen Wohnung aber nicht bewältigen. Schon nach wenigen Wochen war sie hoffnungslos überfordert. Freiwillig zog sie daher in die Mutter-Kind-Einrichtung in Flensburg, wo auch ihre Schwester Silke lebt. Silke wurde mit 15 Jahren ungewollt schwanger. Die Vergangenheit von Sammy und Silke war oft von Gewalt geprägt - keine Seltenheit im Mutter-Kind-Heim. "In den meisten Fällen geht es tatsächlich um die Bindungsproblematik; dass also zu Hause wenig Bindung stattgefunden hat, wenig Versorgung, oft ist auch Alkohol oder Misshandlung im Spiel. Darum wissen die Teenager selbst nicht, wie es geht, Bindung aufzubauen und die Spirale geht weiter", so Heike Henningsen-Mika, Sozialpädagogin und Leiterin der Mutter-Kind-Einrichtung. Als SPIEGEL TV Sammy zwei Jahre später erneut besucht, lebt sie nicht mehr im Mutter-Kind-Heim. Sie musste ihren Sohn in eine Pflegefamilie geben. Nach ihrer Zeit in Jarplund-Weding fiel der Alltag schwer; es fehlten Strukturen. Obwohl sie weiß, dass es ihrem Sohn in der Pflegefamilie besser geht, sagt Sammy: "Ich will meinen Sohn unbedingt wiederhaben. Ab und zu denke ich nur: Wie lange halte ich das noch aus?".
Jeanette aus Rotenburg an der Wümme (Niedersachsen) wurde mit 16 Jahren schwanger. Damals lebte sie im Heim, mit dem Kindsvater war sie erst seit drei Monaten zusammen. "Ich wollte meine Tochter eigentlich nicht. Aber mein damaliger Freund, also der Vater des Kindes, hat gesagt, ich soll es behalten und dass wir das schaffen. Dann habe ich sie behalten", erinnert sich die junge Mutter. Doch später zeigte der Kindsvater wenig Interesse - zur Geburt tauchte er betrunken auf, meldete sich danach selten. Jeanettes einziger Rückhalt: Ihre Oma, die ihr immer beisteht und hilft. Dank ihr darf die Teenie-Mutter nach der Geburt sogar in eine eigene Wohnung ziehen, obwohl sie noch nicht volljährig ist. Als SPIEGEL TV Jeanette nach regelmäßigen Besuchen im Alter von 20 Jahren erneut trifft, hat sie ihre ambitionierten Ziele erreicht: Sie hat den Schulabschluss gemacht und absolviert in Vollzeit eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin, während ihre Tochter in den Kindergarten geht. Auf ihr Leben ist die heute 20-Jährige stolz: "Es gibt genug Leute in meinem Alter, die haben kein Kind und gehen nicht arbeiten, hängen zu Hause rum. Und das mache ich nicht." Der Kontakt zum Kindsvater ist mittlerweile komplett abgebrochen - nach einigen Monaten im Gefängnis meldet er sich weder zu Tochter Aliyahs Geburtstag noch zu Weihnachten.
In der Mutter-Kind-Einrichtung im niedersächsischen Soltau leben acht junge Frauen mit ihren Kindern. Als erstes Kamerateam darf SPIEGEL TV den Alltag in der Einrichtung begleiten. Unter anderem lebt hier die 16-jährige Angelina, die mit 15 Jahren schwanger wurde. Trotz allen zu erwartenden Schwierigkeiten entschied sie sich für das Kind: "Das ist ja ein Baby, ein Lebewesen, es hat in mir gelebt und das Herz hat auch schon geschlagen. Abtreibung hatte ich nie im Kopf." Noch während der Schwangerschaft zog sie in die Mutter-Kind-Einrichtung - hier half man ihr zum Beispiel bei Problemen mit Mitschülern: Als schwangerer Teenie wurde Angelina in ihrer Klasse oft beleidigt, sogar mit Kondomen beworfen. Die intensive Betreuung im Wohnheim unterstützt die Entwicklung von Mutter und Kind rund um die Uhr. Das kostet den Steuerzahler viel Geld. Trotzdem kann sich das Prinzip der besonderen Start-Betreuung rechnen: "Wir versuchen den Aufenthalt relativ kurz zu halten, damit die Mütter schnell in eine Selbstständigkeit kommen und in ein eigenfinanziertes Leben. Sollte das klappen, ist es für den Staat sehr viel günstiger, am Anfang ein paar Jahre mehr zu zahlen, als 18 Jahre lang eine Pflegefamilie zu finanzieren", so Iris Zimmer, Leiterin der Mutter-Kind-Einrichtung.
Über diese und weitere Teenie-Mütter berichtet die Samstags-Dokumentation "Mutter mit 15 - Teenager zwischen Schulbank und Wickeltisch" am 13. April 2013 um 22:00 Uhr bei VOX.
Originaltext: VOX Television GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6952 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6952.rss2
Pressekontakt: VOX Presse und Kommunikation, Magnus Enzmann, Tel.: 0221/456-81518 Bei Fotowünschen: VOX Bildredaktion, Lotte Lilholt, Tel.: 0221/456-81512
© 2013 news aktuell