Die Märkte stehen dieser Tage ganz im Zeichen der Berichtssaison. Am Freitag erst konnte dabei Chemieriese BASF (WKN BASF11) mal wieder allen zeigen, was gute Zahlen sind. Wir halten daher unverändert an unserer positiven Einstellung vom Jahresanfang der BASF-Aktie gegenüber fest. Noch keine definitive Meinung können wir uns nach zwei Tagen auf dem Parket über Evonik (WKN EVNK11) bilden. Zwar hat es beim vierten Anlauf endlich mit einer Börsennotierung geklappt, der aktuell negative Kursverlauf dokumentiert jedoch die geringe Handelsaktivität. Daher sollte man als Privatanleger auch noch einige Zeit abwarten und schauen, wie sich das Papier im täglichen Handel präsentiert. Wir werden ebenfalls mit einer detailierten Analyse noch etwas warten. In der kommenden Woche stehen dann auch wieder jede Menge Quartalszahlen auf der Agenda, v.a. auch aus dem DAX. Gespannt richten sich die Blicke derweil auch auf die Hauptversammlung von E.ON (WKN ENAG99) am kommenden Freitag. Der Versorger steht nach wie vor unter gewaltigem Druck durch die Energiewende. Und dennoch könnte es dem Titel gelingen, den Wettbewerber RWE in Sachen Kursperformance auszustechen. Doch um auch abseits der schwächelnden Versorgerwerte interessant zu sein, muss E.ON noch einiges an Umbau und Ideen liefern, vielleicht sind wir am Freitag schlauer.
Der DAX und sein Chart
Der DAX hat mit drei sehr festen Handelstagen und einem zurückhaltenden Freitag seine charttechnische Ausgangslage wieder erheblich verbessert. Wie wir in unserem Ausblick DAX schreiben, bilden nun das Hoch von Ende Januar (7.872) und das Hoch der kurzen Erholungsbewegung von Mitte April (7.885) die zentrale Widerstandszone. Erst darüber kann die jüngste Korrektur ad acta gelegt werden. In diesem Fall steigen die Chancen für einen baldigen Angriff auf das Jahreshoch (8.074) erheblich.
Einzeltitel aus Deutschland
Im Blick der DAX-Anleger stand vergangene Woche wieder einmal der optisch günstigste deutsche Standardwert: Commerzbank (WKN CBK100). Am Dienstag fielen die Aktien so tief wie noch nie. Für Turnaround-Fans ein wahres Schnäppchen. Doch der Schein trügt gewaltig. Die Aktie hat Riesenpotenzial – und zwar nach unten, zumal die Aktien am Mittwoch im Verhältnis zehn zu eins zusammengelegt wurden. Der Reverse-Split macht zwar die charttechnische Analyse der Commerzbank-Aktie mit Hilfe der Point&Figure-Charttechnik leichter. Das ändert aber nichts daran, dass hier die Aussichten weiterhin trübe sind, wie wir hier schreiben.
Ebenfalls im Fokus stand vergangene Woche die Deutsche Telekom (WKN 555750). Nicht, weil MetroPCS-Anleger der Fusion mit T-Mobile USA zustimmten, sondern weil die Bonner dem ausufernden Datenwachstum und den damit verbundenen Kosten für den Netzausbau Herr werden wollen, indem sie eine Daten-Obergrenze auch im Festnetz einführen. Während die Telekom mit dieser Maßnahme bei ihren Kunden sicherlich nicht beliebter werden dürfte, könnte der ehemalige Staatsmonopolist immerhin von einigen Kosteneinsparungen profitieren. Am Ende heißt es: T-Aktie: Flat weg, Kunden weg, ...