Während die europäischen Banken immer noch unter den Folgen der jüngsten Finanzkrisen zu leiden haben, sind die Versicherungskonzerne wesentlich besser mit den Marktturbulenzen klargekommen und sogar gestärkt aus der Krise hervorgegangen zu sein. Zudem werden die Versicherer derzeit mit dem niedrigen Zinsumfeld besser fertig als von vielen Marktteilnehmern angenommen.
Auf Rekordkurs
Obwohl die Notenbanken für ein Niedrigzinsumfeld gesorgt haben und bei den Staatsanleihen kreditwürdiger Schuldner nur noch Mini-Renditen zu holen sind, schafften es die Versicherer das Jahr 2012 mit Rekordergebnissen abzuschließen. Zwar profitierte die Branche im abgelaufenen Geschäftsjahr von einer ungewöhnlich niedrigen Zahl an Naturkatastrophen, allerdings hat das niedrige Zinsniveau dazu beigetragen, dass sich die Konzerne immer mehr nach neuen wachstumsträchtigen Geschäftsmodellen umsehen müssen.
Zudem hat die europäische Staatschuldenkrise dazu geführt, dass die Konzerne ihre Portfolios um die Anliehen pleitebedrohter Staaten bereinigt haben. Somit konnten sie sich wesentlich mehr absichern, als dies noch in der Vergangenheit der Fall war. Ganz nebenbei profitiert insbesondere die deutsche Versicherungsbranche von staatlichen Förderprogrammen wie der so genannten "Riester-Rente", die das Ziel haben immer mehr Privatpersonen zu einer privaten Altersabsicherung zu bewegen.
Allianz: Höhere Dividende nur eine Frage der Zeit
Selbst Hurrikan "Sandy" konnte das Bild bei Europas größtem Versicherungskonzern nicht eintrüben. Auch wenn sich der Wirbelsturm, der Ende 2012 die Ostküste der USA verwüstete, in der Bilanz des DAX-Konzerns mit rund 455 Mio. Euro niederschlug, konnte die Allianz (WKN 840400) beim operativen Ergebnis die im Oktober 2012 erhöhte Prognose übertreffen.
Das operative Ergebnis wurde im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 9,5 Mrd. Euro gesteigert. Zu dieser positiven Entwicklung konnten alle Geschäftsfelder mit zweistelligen Wachstumsraten beitragen. Der Jahresüberschuss wurde in der gleichen Zeit auf 5,2 Mrd. Euro verdoppelt. Gleichzeitig wurde die für die Versicherungsbranche sehr wichtige Schaden-Kosten-Quote von 97,8 im Vorjahr auf nun 95,4 nach unten gefahren. Der Umsatz erreichte 106,4 Mrd. Euro, ein Anstieg von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 103,6 Mrd. Euro.
Die positive Geschäftsentwicklung machte sich zudem im Aktienkurs bemerkbar. Im Zuge eines deutlichen Kursanstiegs konnte das Papier die Marke von 100 Euro hinter sich lassen. Trotz dieses Kursanstiegs kann die Aktie mit einem 2013er-KGV von 8,8 und einer Dividendenrendite ...
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