Der Dax
Alle Anläufe, die Schwelle zu knacken, waren bislang gescheitert
- zuletzt im März diesen Jahres. Nun fehlen dem Dax nur noch etwa 30
Punkte, um endlich das alte Rekordhoch aus dem Jahr 2007 hinter sich
zu lassen. Dem Dow Jones Industrial
In der kommenden Woche dürfte die in Fahrt gekommene Berichtssaison den Dax stützen. Auch die wegen des Feiertags "Christi Himmelfahrt" eher gering erwartete Handelsaktivität könnte einen neuen Dax-Rekord erleichtern. Die Börse hierzulande wird am Donnerstag geöffnet sein, doch nutzen Anleger diesen Feiertag gern als Brückentag für ein verlängertes Wochenende.
Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank begründete die jüngste Aktienrally indes generell mit der weiter reichlich vorhandenen Liquidität an den Kapitalmärkten: "Die Europäische Zentralbank hat die Macht an den Aktienmärkten spätestens seit ihrer Zinssenkung am Donnerstag übernommen. Anlagealternativen scheiden angesichts der negativen Realzinsen derzeit aus."
Nach der weiteren Lockerung der geldpolitischen Zügel im Euroraum könnte der Dax schon bald die schwer zu überwindende Barriere von 8.152 Punkten hinter sich lassen, glauben auch die Experten der Landesbank Berlin. "Wir betonen allerdings, dass sich dies vornehmlich auf die Liquiditätsschwemme gründet und die fundamentale Untermauerung weiter auf sich warten lässt."
Konjunkturperspektiven und Schuldenkrise blieben die Hauptbelastungsfaktoren, warnen sie, und Analyst Markus Reinwand von der Helaba teilt diese Ansicht ebenfalls. Als stützend werden demgegenüber die moderaten Aktienbewertungen, die Dividendenrenditen und die Suche nach Anlagemöglichkeiten mit potenziell höheren Renditen angesehen.
Die bislang eher im Hintergrund gelaufene Berichtssaison im Euroraum könnte dem Dax womöglich die entscheidenden Impulse für ein neues Rekordhoch liefern. Zuletzt immerhin hätten die Quartalszahlen die Märkte leicht unterstützt, schrieben die LBB-Experten. Insgesamt bleiben sie aber vorsichtig und rechnen wegen der schwachen Wirtschaftsaussichten allgemein eher mit sinkenden Gewinnerwartungen.
Insgesamt acht Konzerne aus dem Leitindex werden ihre
Geschäftsberichte für das erste Quartal vorlegen. Den Auftakt macht
am Montag der Gasehersteller Linde
Die um Kunden und Umsätze kämpfende Deutsche Telekom
Zugleich bleibt es auf Seiten der Konjunktur ruhig. Aus den USA werden am Donnerstag die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bekannt gegeben. Zwei Tage vorher stehen die Auftragseingänge aus der deutschen Industrie im Blick. "Die März-Zahlen werden zeigen, ob die in den vergangenen Monaten verzeichneten Signale für höhere Investitionen bereits wieder erloschen sind", kommentiert Volkswirt Ralph Solveen von der Commerzbank. Sollte es allerdings eine positive Überraschung geben, könnte auch dies den Leitindex auf einen neuen Höchststand katapultieren./ck/stb/la
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0011 2013-05-06/05:50