Der DAX erklimmt fast täglich neue Höchststände. Viele Anleger fragen sich, wie lange die Musik an den Aktienmärkten noch spielt. Hans-Jürgen Haack erläutert wie es weitergehen könnte.
Die Euphorie an der Börse markiert oft das Ende eines Trends. Dennoch können in solch einem finalen Anstieg meist in kurzer Zeit noch große Gewinne erzielt werden. Allerdings ist dies auch ein gefährlicher, weil volatiler Zeitraum. Zum Beispiel verlor der DAX im Januar 2000 innerhalb einer Woche neun Prozent, nur, um dann bis Mitte März wieder um 27 Prozent auf 8.136 Zähler zu klettern. Das Erreichen dieses Hochs markierte jedoch das Ende der Hausse.
Viele Investoren stellen sich nun die Frage, ob nach Erreichen des neuen Allzeithochs überhaupt schon eine Euphorie, wie im Jahr 2000, festzustellen ist. Wie die jüngsten Sentiment-Umfragen belegen, scheint dies nicht der Fall zu sein. Denn die aufgrund der latenten Krise vorherrschende Skepsis hat deutlich abgenommen. Es fällt auf, dass insbesondere Privatanleger jetzt nach den neuen Höchstkursen in den Aktienmarkt einsteigen. Für diese Investoren ergibt sich nun eine ganz neue Situation, eine neue Perspektive, obwohl der DAX schon seit Anfang 2012 im derzeitigen Aufwärtstrend verläuft. Allerdings wurde die übergeordnete Hausse, die seit vier Jahren intakt ist, im Herbst 2011 durch einen massiven Kurseinbruch von 35 Prozent beim DAX beziehungsweise 21 Prozent beim S&P 500 unterbrochen. Übrigens dauerte eine zyklische Hausse in der Vergangenheit zwischen vier Jahren und vier Jahren und drei Monaten. Somit könnte also das finale Stadium der aktuellen Hausse-Phase bald erreicht werden. Nach den aktuellen Sentiment-Umfragen schwenken jedoch Privatanleger erst jetzt auf die Kaufseite um. Ein Grund hierfür sind wohl auch die mangelnden Alternativen. Die bisher unterinvestierten Anleger, zu denen auch viele Institutionelle gehören, geraten nun in Zugzwang. Sie werden von steigenden Aktiennotierungen regelrecht angezogen, müssen allerdings höhere Einstandspreise akzeptieren. Denn nicht investiert zu sein, können sie sich kaum leisten. Im Resultat bedeutet dies: Die Hausse nährt die Hausse.
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