Es sind ja schöne Schlagzeilen, wenn ein hessischer Wirtschaftsminister über die Zukunft von Deutschlands zweitgrößter Bank orakelt. Nur Relevanz ist dabei nicht vorhanden. Die Commerzbank (WKN CBK100) gehört zwar zu einem Teil noch dem Bund, aber eben nicht dem Land Hessen. Von daher sind entsprechende Aussagen, wer vielleicht wann ein Angebot für die Commerzbank abgeben könnte, reines Wahlkampfgetöse - noch dazu wenig glaubhaftes. Nachdem man Milliarden bei der Rettung der Coba versenkt hat, will man nun auch noch die Anteile verschleudern? Als Steuerzahler komme ich mir hier verschaukelt vor. Für Wahlkampfzwecke und den Ausweis von Wirtschaftskompetenz taugt die krisengeschüttelte Bank sicher nicht.
Aber schauen wir vielleicht kurz auf die Fakten des Handelsblatt-Interviews. Hessens Wirtschaftsminister Florian Rentsch hält eine Übernahme für grundsätzlich denkbar. Aha. Das Gegenteil wäre mit der Aussage zwar auch nicht falsch, aber immerhin hat man sich nicht festgelegt. In Bezug auf die Gerüchte um die UBS erlärte er: "Bei einer europäischen Variante kommt es auf den Partner an." Welch Überraschung. Immerhin will er die Bank nicht an eine x-beliebige Sparkasse aus Griechenland verhökern - es soll schon was besonderes sein, schließlich ist die Coba ja die Mittelstandsbank Deutschlands. Und als solche ja genau dann gefragt, wenn es in Deutschland mal nicht mehr so gut läuft. Aber meines Erinnerns hat sich die Commerzbank in der letzten Krise nicht durch eine besonders Mittelstandsfreundliche Kreditvergabe mit Ruhm bekleckert. War da nicht was mit Kreditklemme und so? Aber egal: Für den Mittelstand brauchen wir die Coba.
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