Von Devon Maylie
JOHANNESBURG--Autohersteller wie BMW oder Toyota können wieder auf einen normalen Betrieb ihrer Werke in Südafrika hoffen. Der Streik, der jüngst bei den Autozulieferbetrieben in dem Land tobte, ist beendet. Möglich macht dies ein Tarifabschluss, der den 45.000 Gewerkschaftsmitgliedern der Branche zunächst einen Lohnanstieg um 10 Prozent und in den nächsten zwei Jahren von je 8 Prozent beschert.
Der Streik in den Zulieferbetrieben hatte die Produktion so stark beeinträchtigt, dass die Autohersteller tausende Fahrzeuge nicht wie geplant montieren konnten. Der Streik bei den Zulieferbetrieben war dabei nur die Fortsetzung der Tarifauseinandersetzung bei den Autobauern selbst. Diese hatten dann zwar einen Abschluss erzielt. Die gewohnte Arbeit konnten die Werke der Autobauer Ford, Toyota oder BMW aber dennoch nicht wieder aufnehmen, weil nun die Zulieferbetriebe bestreikt wurden.
Die gesamte Auseinandersetzung hat Ford die Produktion von 10.000 Fahrzeugen gekostet, das sind 16 Prozent der Jahresproduktion in Südafrika. Bei Toyota und BMW waren es je 13.000 Autos. Der wochenlange Streik hat bei einigen Unternehmen die Frage aufgeworfen, wie wettbewerbsfähig eine Fahrzeug-Produktion in Südafrika überhaupt noch ist. Das Land am Kap ist der größte Autoproduzent Afrikas. Rund 600.000 Autos verlassen dort jedes Jahr die Fabriken. BMW beschäftigt in seinem Werk in Rosslyn etwa 3.200 Mitarbeiter.
Ganz vorbei ist der Tarifstreit mit dem Abschluss in der Zulieferbranche aber noch nicht. Die Gewerkschaft verwies darauf, dass es noch keinen Abschluss bei den örtlichen Reifenherstellern und dem Stromversorger Eskom gebe.
Auch der für Südafrika so wichtige Bergbau war schon von langen und teils auch blutigen Tarifauseinandersetzung betroffen. Die Unruhen waren ein Grund dafür, dass sogar die Landeswährung Rand abstürzte und Sorgen über die Stabilität des Landes aufkamen.
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October 07, 2013 02:10 ET (06:10 GMT)
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