Der Haushaltstreit in den USA geht bald in die zweite Woche und die Lage wird brenzliger. Da kommte die jüngste Annäherung der beiden Streitparteien durchaus gelegen. Unterstützt durch die Nominierung von Janet Yellen als Bernanke-Nachfolgerin griffen die Anleger wieder verstärkt bei Aktien zu. Die lockere Geldpolitik dürfte so schließlich weitergehen - egal ob die Anleihekäufe nun gedrosselt werden sollten oder nicht. Den Bankaktien tat die Aussicht auf anhaltend billiges (US-)Geld gut. Vor allem die US-Bankwerte zogen an, was durch die über den Erwartungen liegenden Zahlen von JP Morgan und Wells Fargo bestätigt wurde - auch wenn am Freitag die Aktien nicht mehr so stark performen konnten.
Über fehlenden Optimismus können sich dagegen die Anleger der Commerzbank (WKN CBK100) nicht beklagen. Dennoch half auch die US-Euphorie nicht, die Commerzbank-Aktie über die Marke von 10 Euro zu heben - zu Recht, muss man leider sagen. Denn operativ läuft es nicht - egal wie locker die Geldpolitik auch ist. Der für die Mittelstandsbank zuständige Vorstand Markus Beumer bereitete die Anleger in einem Interview mit der "Börsen-Zeitung" auf einige Enttäuschungen in diesem Jahr vor. Mehr dazu hier.
Der DAX und sein Chart
Die Hoffnung auf eine Einigung im Streit um eine Anhebung der US-Schuldengrenze sorgte am Donnerstag für euphorische Kauflaune unter den Anlegern und beim DAX für den größten Tagesgewinn seit einem Monat. In unserem wöchentlichen Ausblick DAX erklären wir die Chancen für neue Allzeithochs. Doch es geht noch positiver: Aus Sicht von Point&Figure befindet sich der deutsche Leitindex in einem intakten Point&Figure-Kaufsignal mit dem aktivierten und bestätigten Kursziel von 10.100 Zählern!
Einzeltitel aus Deutschland
Wieder einmal wurden die zarten Hoffnungen auf eine baldige Stabilisierung des Kali-Marktes zunichte gemacht. Potash (WKN 878149), der kanadische Konkurrent des deutschen Salz- und Düngemittelherstellers K+S (WKN KSAG88), sprach am Donnerstag eine Gewinnwarnung aus. Das Unternehmen machte dafür insbesondere die geringeren Nachfragemengen im dritten Quartal verantwortlich, die wiederum durch die anhaltenden Marktunsicherheiten und die dadurch ausgelöste Zurückhaltung der Abnehmer ausgelöst wurden. Für Aktionäre von K+S eine erneute Hiobsbotschaft.
Bei Europas größtem Sportartikelhersteller Adidas (WKN A1EWWW) möchte man weiterhin eines Tages den großen Konkurrenten Nike (WKN 866993) von der Weltmarktspitze verdrängen. Doch während Nike gestern seine Umsatzprognose für die kommenden Jahre nach oben schraubte und seit kurzem die Zugehörigkeit zum Dow Jones Index verbuchen kann, fielen die Herzogenauracher durch zwei kurz aufeinander folgende Prognosesenkungen auf. Ob es so noch etwas mit der Weltmarktführerschaft werden wird? Warten wir es ab. Mehr dazu hier.
Neben der Energiewende musste Deutschlands größter Energieversorger E.ON (WKN ENAG99) in der Vergangenheit auch mit ungünstigen Gaslieferverträgen in Russland fertig werden und diese immer wieder mühsam neu verhandeln. Nun bringt ein neuer Vertrag über die Lieferung von flüssigem Gas aus Katar deutlich mehr Planungssicherheit. Ob dies jedoch ausreichen wird, dem geprügelten Aktienkurs der Düsseldorfer auf die Beine zu helfen ist offen, wie wir hier feststellen.
Deutlich besser sieht es dagegen bei Beiersdorf (WKN 520000) aus. Der Konsumgüterhersteller, der mehr als Nivea zu bieten hat, ist aus Sicht von Point&Figure interessant, wie wir in unserem aktuellen Newsletter feststellen. Wer die kostenfreie "D-A-CH Rundschau" jeden Samstag automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Im Kampf der beiden Flugzeugbauer Airbus und Boeing um die Vorherrschaft auf dem weltweiten Flugzeugmarkt konnten sich die Amerikaner darauf verlassen, dass ihnen der japanische Markt so gut wie sicher war. Nach Jahren erfolglosen Werbens um japanische Kunden schaffte es nun die Tochter des europäischen Luft -und Raumfahrtkonzerns EADS (WKN 938914) endlich die Tür nach Japan weit aufzustoßen.
Gute Nachrichten in doppelter Hinsicht hatte vergangene Woche Vossloh (WKN 766710) zu bieten. Zum einen meldete der Bahn- und Verkehrstechnikkonzern einen Großauftrag aus Südafrika und zum anderen konnte die im SDAX notierte Aktie aufgrund der guten Nachrichten aus ihrer seit Wochen andauernden Seitwärtsbewegung ausbrechen. Mehr dazu hier.