Weimar (ots) - Der Vatikan arbeitet bedächtig. Eine Woche harrte Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in Rom aus. Eine Woche der Spekulationen. Warum empfängt ihn der Papst nicht? Will er ihn hinhalten? Während Medien lieber gleich Entscheidungen sehen wollen, macht Papst Franziskus alles richtig: Er ist geduldig. Das passt nicht in die Zeit von Twitter und Eilmeldungen per Smartphone - und viele mag das ärgern.
Doch die Entscheidung um den Limburger Bischof muss durchdacht sein. Natürlich: Lügen, wie die um den Erste-Klasse-Flug oder die heruntergespielten Baukosten seiner Residenz, haben keinen Platz in einer Kirche, die Nächstenliebe predigt. Aber auch Tebartz-van Elst hat ein Recht auf eine faire Untersuchung.
Vielleicht ermöglicht ein prunksüchtiger Bischof eine Veränderung in der Kurie. Denn für die Zukunft sollte Papst Franziskus eins machen: Die Transparenz in seiner Kirche stärken. Bescheidenheit vorzuleben, reicht nicht. Seine Bischöfe sollten es ihm nachmachen. Ansonsten verliert er nicht nur seine Glaubwürdigkeit, sondern auch immer mehr Anhänger, die sich teilweise ehrenamtlich für ihre Kirche einsetzen. Keiner sollte von Papst Franziskus Schnellschüsse erwarten - Reformen sind aber dringend nötig.
OTS: Thüringische Landeszeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/110133 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_110133.rss2
Pressekontakt: Thüringische Landeszeitung Chef vom Dienst Norbert Block Telefon: 03643 206 420 Fax: 03643 206 422 cvd@tlz.de
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