In den vergangenen Wochen zählten an der deutschen Börse die Versorger-Aktien zu den Gewinnern. Der Kurs der E.ON-Papiere kletterte seit Anfang September von rund zwölf Euro auf über 14 Euro - ein Plus von rund 20 Prozent. Bei RWE gab es sogar eine 30-Prozent-Rallye von 21 Euro auf 27,50 Euro zu bestaunen.
Der Anstieg hängt eng mit der deutschen Bundestagswahl am 22. September zusammen. Schon in den Wochen zuvor haben sich erste Spekulanten mit Aktien eingedeckt. Denn es nährten sich Hoffnungen auf eine Änderung in der Energiepolitik zugunsten der Branche. Seit dem im März 2011 unter dem Eindruck der Nuklearkatastrophe in Fukushima beschlossenen Atomausstieg befinden sich die Aktienkurse von RWE und E.ON quasi im freien Fall.
Zwar kam es nicht zum "Best Case" für die Versorger - einer Neuauflage der schwarzgelben Regierung. Doch nachdem eine Beteiligung der Grünen an einer Regierung vom Tisch ist, läuft alles auf eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD hinaus. Die Energiepolitik wird in den Koalitionsverhandlungen sicherlich ein großes Thema sein.
Auch von Seiten der EU kommt Unterstützung: Das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird auf den Prüfstand gestellt. Sollten sich dabei die gesetzlichen Regelungen als unvereinbar mit dem EU-Wettbewerbsrecht herausstellen, könnte Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern wie Öl, Gas oder Kohle wieder in den Vordergrund rücken. Davon würden die großen Versorger zweifelsohne profitieren.
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