Das offensichtliche Ziel 9000 im DAX ist erreicht. Doch wie geht es weiter, kann die Aufwärtsbewegung noch etwas ausgebaut werden? Kurzfristig mag das in einer Übertreibung durchaus möglich sein, aber auf Sicht mehren sich die Warnsignale. So zeigt der Yen Stärke und der Austral-$ eher beginnende Schwäche. Diese beiden Währungen sind aber als typische Carry-Trade-Währungen (der Yen auf der Kredit-Seite, der Austral-$ als Anlage) gute Seismographen für "Risk-on" oder "Risk-off" der Anleger. Dazu kommt insgesamt gute Verfassung der Bondmärkte, allesamt Indizien dafür, dass die "Big Player" hier langsam Geld vom Tisch nehmen, das Risiko herunter fahren. Das zeigt sich auch in den neuesten Sentix-Umfrage-Daten, bei denen eine Erosion der langfristigen Grundüberzeugung festzustellen ist, was auf erhöhte Bereitschaft zur Gewinnmitnahme hinweist. Mittelfristig unschön auch, dass die Profis ihre Aktienquoten senkten, während die Privaten diese zuletzt aufgestockt haben.
Auch aus den USA kommen mittelfristige Warnsignale: Die Cash-Quoten der Fonds haben sich deutlich reduziert, der Optimismus ist deutlich angestiegen. Allerdings sind die Werte noch nicht im "roten Bereich", weitere Anstiege wären in der kurzen Sicht also noch gut möglich, bevor wirklich extreme Werte erreicht würden. Ins Bild passt: Mit über 400 Mrd $ liegen die kreditfinanzierten Aktienkäufe in den USA auf Rekordniveau. Allerdings muss man klar sagen, dass dies nur in der ganz langfristigen Betrachtung auf Gefahr hindeutet - ein Top im Frühjahr würde dazu gut passen.
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