Osnabrück (ots) - Schwer verständlich
Manchmal liegen das Gute und Ärgerliche ziemlich nah beieinander. Muss sich der Käufer, der Banskys Nazi-Offizier in kitschiger Berglandschaft ersteigert hat, nun nicht mehr schämen, weil seine 300 000 Dollar ja an einen guten Zweck, ein Aidsprojekt, gehen? Macht das Provozieren mit Nazi-Symbolen oder einer Nazi-Figur immer noch Spaß, weil es so schön starke Reaktionen bewirkt?
Es scheint reichlich Leute zu geben, die den Tabubruch genießen, unabhängig davon, was er beinhaltet. Denn ein Nazi in Berglandschaft ist nun noch banaler, als es der Titel "Die Banalität der Banalität des Bösen" schon selbst benennt. Es sei denn, Bansky will sich auf diese Art über Deutsches lustig machen. Das wäre dann nicht mehr so lustig. Sei's drum, sicher nicht amüsiert wäre der Maler der Berglandschaft, wüsste er, dass sein Bild mit einem Hakenkreuzträger übermalt worden ist. Denn selbst ein Trödelladenbild hat seine Würde.
Christine Adam
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Manchmal liegen das Gute und Ärgerliche ziemlich nah beieinander. Muss sich der Käufer, der Banskys Nazi-Offizier in kitschiger Berglandschaft ersteigert hat, nun nicht mehr schämen, weil seine 300 000 Dollar ja an einen guten Zweck, ein Aidsprojekt, gehen? Macht das Provozieren mit Nazi-Symbolen oder einer Nazi-Figur immer noch Spaß, weil es so schön starke Reaktionen bewirkt?
Es scheint reichlich Leute zu geben, die den Tabubruch genießen, unabhängig davon, was er beinhaltet. Denn ein Nazi in Berglandschaft ist nun noch banaler, als es der Titel "Die Banalität der Banalität des Bösen" schon selbst benennt. Es sei denn, Bansky will sich auf diese Art über Deutsches lustig machen. Das wäre dann nicht mehr so lustig. Sei's drum, sicher nicht amüsiert wäre der Maler der Berglandschaft, wüsste er, dass sein Bild mit einem Hakenkreuzträger übermalt worden ist. Denn selbst ein Trödelladenbild hat seine Würde.
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