Im Dax nichts neues, könnte man sagen. Nachdem in der Vorwoche erstmalig die 9.000er Marke überwunden werden konnte, gelang es dem deutschen Leitindex in der vergangenen Woche auch über diesem Niveau aus dem Handel zu gehen. Doch so richtig mit Schwung geschah dies nicht. Neben positiv aufgenommenen Quartalszahlen gab es eben auch zahlreiche Enttäuschungen, so dass zwar unter dem Strich ein kleines Plus blieb, aber eben nur ein kleines. In der kommenden Woche besteht die Chance dann das Spiel nochmal zu spielen. Es stehen wieder zahlreiche Bilanzvorlagen auf der Agenda und man kann bereits jetzt sicher sein, dass die positiven Überraschungen nicht überhand gewinnen. Man sah es vergangene Woche auch an den vorsichtigen Formulierungen in Bezug auf die Prognosen. Sowohl VW als auch Bayer hielten zwar an ihren Ausblicken fest, bezeichnetem sie aber als zunehmend ambitioniert. Wenn das mal kein versteckter Warnruf ist?!
Im Blick stehen derzeit die beiden großen Versorger. Zwar nehmen die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD gerade erst so richtig an Fahrt auf, doch schon jetzt scheint ein Gewinner festzustehen: Die deutsche Braunkohle. Da hat sich Einsatz des RWE-Chefs (WKN 703712), Peter Terium, wohl
bereits gelohnt. Der Chef der deutschen Nummer zwei hinter E.ON (WKN ENAG99) warnte angesichts weiterer Kraftwerksabschaltungen vor Stromausfällen in ganz Europa. Daher möge die Politik doch bitte einschreiten und die großen Versorger vor den Folgen der Energiewende schützen. So ganz wird das nicht gelingen, aber die Braunkohle dürfte wohl vor den ganz großen Angriffen geschützt werden. Den EEG-Profiteuren wird man derweil wohl auch nicht zu arg weh tun, so dass es der Politik wohl gelingt, allen wohl, und keinem weh zu tun. Doch ob das die Aktien von E.ON und RWE aus dem Jammertal befreien kann, darf bezweifelt werden. Wenn es Auslöser für Erholungspotenzial gibt, dürften diese wohl eher aus dem Ausland, denn aus Deutschland kommen.
Der DAX und sein Chart
Der Anstieg des DAX über die runde 9.000er-Marke sorgt dafür, dass die Börse in den Medien plötzlich wieder präsent ist. Von überbordender Euphorie kann bislang dennoch keine Rede sein. Gleichwohl wäre eine kleine Verschnaufpause durchaus wünschenswert, wie wir in unserem wöchentlichen Ausblick DAX zeigen.
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