Die vergangene Woche war wieder durch neue Hochs bei DAX, Dow Jones & Co. geprägt. Schuld hatte daran maßgeblich die kommende Fed-Präsidenten und Ben Bernanke-Nachfolgerin Janet Yellen. Mit ihren Aussagen am Donnerstag vor dem US-Kongress machte sie erneut deutlich, dass es auf absehbare Zeit bei der lockeren Geldpolitik der Fed bleiben wird und die Aktien wohl auch künftig auf Unmengen billiges Geld treffen werden. Insofern bleibt das Umfeld weiterhin positiv für Aktien. Da dürfte auch die aktuelle Regierungsbildung in Deutschland nicht mehr für Überraschungen sorgen können. Die einzige Überraschung beträfe die Commerzbank (WKN CBK100). Angesichts der verbesserten Geschäftsentwicklung und der gestiegenen Kurse - immerhin hatte sich die Aktie einige Tage über 10 Euro halten können - ist die Wahrscheinlichkeit durchaus gestiegen, dass doch noch ein Interessent mit genügend Cash am Horizont erscheint. Allerdings sollte man dazu auch das Ergebnis der EZB-Untersuchung abwarten. Vorher dürfte in dieser Hinsicht alles beim alten bleiben.
Der DAX und sein Chart
Der DAX zeigt aus Sicht der Charttechnik weiter keinerlei Anzeichen von Schwäche. Nach einem kleinen Rücksetzer an die 9.000er-Marke nahm der Index zum Ende der Woche schon wieder Fahrt auf und könnte schon bald neue Hochs markieren, wie wir in unserem wöchentlichen Ausblick DAX zeigen.
Einzeltitel aus Deutschland
Dank einer Sonderzahlung des russischen Gaslieferanten Gazprom konnte RWE (WKN 703712) in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres umsatz- und ergebnisseitig einige Werte präsentieren, die zumindest auf dem Vorjahresniveau oder sogar leicht darüber lagen. Abgesehen davon zeichnete der zweitgrößte deutsche Energieversorger nach E.ON (WKN ENAG99) ein eher düsteres Bild, was auch die deutlichen Kursverluste der RWE-Aktie am Donnerstag erklärte.
Mittelfristig interessant ist der Sportartikelhersteller adidas (WKN A1EWWW) dar. Näheres beleuchten wir in unserem aktuellen Newsletter Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau. Wer das kostenfreie PDF jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Trotz aller Verunsicherung bei den Börsianern und am Kali-Markt, blieb man beim Kasseler Salz- und Düngemittelherstellers K+S (WKN KSAG88) relativ gelassen. Wie sich nun an den Geschäftsergebnissen für das dritte Quartal zeigte, zu Recht. Denn trotz der Rückgänge bei Umsatz und Gewinn musste das DAX-Unternehmen nicht die von einigen Analysten prognostizieren Katastrophenzahlen präsentieren.
Beim Spezialchemie-Konzern Lanxess (WKN 547040) freute man sich im dritten Quartal über Absatzzuwächse in allen Segmenten gegenüber dem Vorjahr. Schade nur, dass diese Absatzverbesserungen lediglich deutlichen Preisstürzen zu verdanken waren. Zudem nagen die Kosten des kürzlich angestrengten Sparprogramms an den Gewinnen, während die europäische Auto- und Reifenbranche einfach nicht aus der Krise kommt. Schließlich sollte sich auch die Dollarschwäche negativ auf die Ergebnisse auswirken und zu einem Gewinneinbruch führen. Mehr dazu hier.