Osnabrück (ots) - Futter für Forscher
Solche Funde lassen die Wissenschaft jubeln. Gleich eine ganze Siedlung, dazu noch eine nicht neuzeitlich überbaute, gestatten ganz andere Rückschlüsse auf eine vergangene Epoche als vereinzelte Überreste. Textilhandwerk, Keramik oder Wehrhanlagen erzählen viel über die Lebensweise und Kultur der Merowinger, die dort gelebt haben. Sie liefern neue Indizien für die These, dass die Merowingerzeit vielleicht gar nicht so mittelalterlich düster, "barbarisch" und unzivilisiert war, wie lange angenommen wurde. Spannend ist auch die Tatsache, dass das Gebiet vor den Merowingern als römisches Übungslager benutzt worden war. Auch hier werden Forscher danach suchen, inwieweit die Merowinger römische Kultur übernommen oder gar und weiterentwickelt haben. Auch dies würde den angeblich so tiefen Kulturbruch zwischen Spätantike und Frühmittelalter ein wenig einebnen. Ein bisschen profan mutet es an, dass in Kürze auf der Grabungsstelle nun doch eine neuzeitliche Überbauung wächst: Einzel- Doppel- und Reihenhäuser sollen dort entstehen. Auf welche Form von Kultur die wohl dereinst mal schließen lassen?
Christine Adam
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Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
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