Von Margit Feher und Veronika Gulyas
Die ungarische Regierung kauft RWE den Minderheitsanteil an dem heimischen Erdgasversorger Fogaz ab. Der staatliche Energiekonzern MVM Zrt zahlt dem im DAX notierten Unternehmen 41 Milliarden Ungarische Forint, was umgerechnet etwa 137 Millionen Euro sind.
Ungarn hatte im September angekündigt, Fogaz vollständig zurückkaufen zu wollen. Fogaz-Chef Laszlo Koncz hatte kürzlich gesagt, dass die Prüfung der Bücher von Fogaz abgeschlossen ist. Nun stehe die Bewertung des Unternehmens an, um es für den Verkauf vorzubereiten.
Die Regierung der Fidesz-Partei verfolgt seit ihrem Amtsantritt 2010 die Strategie, bestimmte Unternehmen wie Versorger zurückzukaufen. Nach Ansicht von Fidesz war es ein Fehler, diese Firmen bei Ungarns Übergang von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft 1989 zu privatisieren. Die Regierung will mit der Verstaatlichung der Unternehmen sicherstellen, dass die Energiepreise niedrig bleiben.
RWE war mit 49,8 Prozent an Fogaz beteiligt. Das Unternehmen versorgte im vergangenen Jahr mehr als 800.000 Haushalte in Budapest und Umgebung mit gut 885 Millionen Kubikmetern Gas. Die Stadt Budapest hält weitere 50 Prozent. Der Nettogewinn von Fogaz ging im vergangenen Jahr auf 7,05 Milliarden Ungarische Forint - umgerechnet gut 23,4 Millionen Euro - zurück, von 8,23 Milliarden Forint im Jahr zuvor.
RWE kann das Geld aus dem Verkauf gut gebrauchen. Der Energiekonzern steht angesichts der Energiewende erheblich unter Druck und drückt massiv auf die Kostenbremse.
Außerdem teilte MVM am Dienstag mit, den Anteil von E.ON an der Panrusgaz zu kaufen. MVM übernimmt die Beteiligung über 50 Prozent für 940 Millionen Forint, was etwa 3,1 Millionen Euro sind.
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December 17, 2013 10:11 ET (15:11 GMT)
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