
26.12. 16:15 Uhr: "Das Urlaubsparadies nach dem Tsunami"
Neun Jahre ist es her, dass der Tsunami in Südostasien für eine unfassbare Katastrophe sorgte. In der zweistündigen Dokumentation "Das Urlaubsparadies nach dem Tsunami" zeigt SPIEGEL TV, wie die Situation in Thailand und Sri Lanka heute ist. Die Reporter treffen in Thailand u.a. Michael Bosch, der vor neun Jahren eine Tauchschule in Khao Lak betrieb und durch den Tsunami damals alles verlor. "Es war einfach ein komplettes Umfeld ausgelöscht. Es war ja nicht nur meine Existenz. Der Ort, in dem ich gelebt habe, existierte nicht mehr", erinnert er sich. Heute lebt er in Phuket und verdient sein Geld mit der Vermittlung von Luxusyachten. Doch die Erinnerung an den Tsunami lässt ihn bis heute nicht los: "Ich habe mir teilweise Vorwürfe gemacht. Ich wusste, dass bei einem Tsunami das Wasser erst rausgezogen wird und dann mit einem Riesenschwall zurückkommt. Und ich habe mir Vorwürfe gemacht, weil ich das hätte erkennen können", erklärt er. Nicht nur Michael Bosch verdient heute im Luxussegment sein Geld - die Tourismusbranche boomt wieder und setzt statt auf Rucksacktouristen auf Luxushotels. "Hier musste ein Wiederaufbau stattfinden. Hier musste erst auch wieder Vertrauen aufgebaut werden in die Destination. Und so etwas braucht eben Zeit. Ich würde mal behaupten, dass sich seit 2012 der Markt insofern entwickelt hat, dass eine ähnliche Nachfrage da ist wie in der Zeit vor dem Tsunami", erklärt Roger Parnow, Manager eines Luxushotels in Khao Lak. In diesem Hotel kamen beim Tsunami 186 Menschen ums Leben. Die Reporter berichten darüber, wie es heute vor Ort aussieht. In Thailand treffen sie außerdem auf einen Biker-Club, der Geld für ein Waisenhaus sammelt und sie begleiten einen Makler, der in Phuket Luxusvillen vermittelt. Auch in Sri Lanka können die Einwohner neun Jahre nach dem Tsunami auf ein besseres Leben hoffen. Im Tourismusbereich ist Sri Lanka vor allem für Wellness-Interessierte zu einem attraktiven Ziel geworden. Die Reporter besuchen auch hier ein Hotel, das 2004 ebenfalls vom Tsunami betroffen war und nach der Katastrophe auch deutsche Prominenz beherbergte: "Ich bekam am 27. am Nachmittag einen Anruf vom Botschafter, ob ich eine wichtige, deutsche Persönlichkeit unterbringen könnte. Mir war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst, um welchen Gast es sich handelt. Wie sich dann herausgestellt hat, war es Dr. Helmut Kohl, der weiter im Süden eine Ayurveda-Kur machen wollte. Das Haus war stark zerstört, deshalb ist er in unser Haus übergesiedelt", erinnert sich Hoteldirektor Michael Weylandt, dessen Hotel sich heute ebenfalls auf Ayurveda-Kuren spezialisiert hat. Außerdem trifft SPIEGEL TV auf mehrere Deutsche, die nach dem Tsunami vor Ort Hilfe geleistet haben und das auch bis heute tun.
26.12. 18:15 Uhr: "Ein Tsunami erschüttert die Welt"
Die zweistündigen Dokumentation "Ein Tsunami erschüttert die Welt" erzählt die Geschichte der Katastrophe aus Sicht derer, die sie überlebt haben und erklärt, wie die Welle entstand und warum sie so kraftvoll war. Gezeigt wird u.a. die Geschichte der heute 24-jährigen Indonesierin Tiya Purmana und dem deutschen Tropenmediziner und Zahnarzt Dr. Wolfgang Rieffel. Tiya konnte sich beim Tsunami auf das Dach eines Hauses retten, dabei schluckte sie verseuchtes Wasser, weswegen sie in ein Lazarett der Bundeswehr gebracht wurde. Für Tiya Glück im Unglück, denn hier trifft sie auf Dr. Wolfgang Rieffel. Aus einem reinen Arztbesuch entwickelte sich eine Freundschaft. "Sie hat mir von ihren Zukunftsplänen berichtet, dass sie hier studieren wollte, dass dies aber nun nicht mehr möglich sei, weil die Existenz ihrer Eltern vernichtet wurde und hier keine Universität mehr existiert", so Dr. Rieffel. Als die Bundeswehr aus Banda Aceh abzieht, gründet er zusammen mit anderen Offizieren einen privaten Verein: Sie wollen ein Kinderheim unterstützen und Tiya ein Studium in Deutschland ermöglichen. Heute studiert Tiya im fünften Semester Zahnmedizin in Greifswald. Zusammen mit Dr. Rieffel kehrt sie mit SPIEGEL TV nach Banda Aceh zurück. "Das war gar nicht so einfach, hier wieder herzukommen, aber jetzt geht es. Jetzt ist es ja anders. Jetzt sieht man, dass auch viele Leute wiederkommen", erklärt sie. Wie der Tsunami sein Leben beeinflusst hat, erzählt außerdem Jens-Peter Marsch. Ihn hat SPIEGEL TV erstmals 2002 in seinem Restaurant auf Koh Phi Phi getroffen. Dort steht er zwei Jahre später im ersten Stock am Fenster, als die Welle kommt: "Es war so, dass ich wusste, dass ich jetzt dran bin. Und das kam überraschend und mir viel zu schnell", erinnert er sich an den Tsunami. Wenige Tage später begleitet SPIEGEL TV Jens-Peter Marsch, als er vor den Trümmern seiner Existenz steht. "Ich werde den Platz hier abreißen müssen. Die Pfosten sind zu schwer beschädigt und wir haben hier überall Leichen rausgeholt. Ich könnte hier keine Nacht mehr in Ruhe verbringen und auch keine Leute mehr bewirten, das widerstrebt mir", erklärt er damals. Heute treffen die Reporter ihn in Phuket, wo er noch mal ganz von vorne angefangen hat. Zu Wort kommt außerdem Barry Hirshorn, der im "Pacific Warning Center" auf Hawaii arbeitet und als einer der ersten mitbekam, was sich vor Indonesien ereignet hat. Er schildert die Katastrophe aus seiner Sicht. "Vielleicht haben wir es in der ersten Meldung versäumt, die Menschen am Indischen Ozean - also in der Nähe des Erdbebens - deutlich zu warnen", räumt er ein. Und Seismologe Dr. Horst Letz vom Geoforschungszentrum Potsdam, der am neuen Tsunami-Warnsystem im Indonesischen Ozean mitgearbeitet hat, erklärt, wieso sich die Katastrophe heute so nicht wiederholen kann.
26.12. 20:15 Uhr: "Todesfalle Tsunami"
230.000 Menschen sterben am 26.12.2004 innerhalb weniger Minuten - die zweistündige Dokumentation "Todesfalle Tsunami" zeigt das ganze Ausmaß der Katastrophe. Überlebende und Hinterbliebene erzählen ihre erschütternde Geschichte. Einer von ihnen ist Stefan Kühn. Der Familienvater ist am Morgen des Unglückstages mit seiner Frau und den zwei Kindern am Strand. Als er bemerkt, dass mit dem Meer etwas anders ist als sonst, greift er zur Kamera, um das Phänomen zu dokumentieren. "Wir wussten, dass ungefähr einen Kilometer weiter nördlich in einer großen Hotelanlage die Tochter des Königs Urlaub machte. Und man weiß, das Königshaus steht in Thailand über allem. Da haben wir uns sehr sicher gefühlt", erklärt er. SPIEGEL TV zeigt seine Aufnahmen erstmals in voller Länge, auf denen auch das Polizeiboot 813 zu sehen ist, dass vor Khao Lak lag, um die Prinzessin und ihre Familie zu beschützen. In der zweistündigen Dokumentation spricht nun erstmals der Kapitän des Bootes Nirat Chuayit. Wie Stefan Kühn überlebte auch er das Unglück, wenn auch schwer verletzt. Für eines seiner Besatzungsmitglieder und auch für ein Mitglied der Königsfamilie endete der Tsunami tödlich. "Als ich im Krankenhaus lag, erfuhr ich, dass Prinz Poom verstorben war. Die Mannschaft ist immer noch sehr traurig, weil wir mit unserer Aufgabe, ihn zu beschützen, gescheitert sind", erklärt er. In Thailand treffen die Redakteure außerdem auf Frank Wetzig, der durch den Tsunami seine Eltern verlor. "Ich habe in meinem Leben noch nie so Angst gehabt", berichtet er über den Moment, als sein Haus überflutet wurde. SPIEGEL TV trifft ihn wenige Tage nach der Katastrophe bei der Suche nach seinen Eltern in Khao Lak, die aber erst Monate später identifiziert und bestattet werden. Trotz dieser traumatischen Erfahrung kann er heute in dem Erlebten auch etwas Positives sehen: "Ich bin nicht böse auf den Tsunami oder auf das Meer oder irgendwas, sondern ich sehe das als ganz wichtigen Wendepunkt in meinem Leben." Auch für Hotelier Hans Jürgen Gompf geht das Leben heute weiter - doch er erinnert sich noch ganz genau an den Tsunami: "Der kommt als Wand, nicht als Welle. Das ist eine Wand, die kommt und schiebt sich einfach so vor", erklärt er. Ebenfalls in Khao Lak trifft SPIEGEL TV auf Elefantenführer Aniwat Jongkrit, dessen zwei Elefanten japanischen Touristen das Leben retteten, weil sie kurz vor der Katastrophe mit ihnen in den Dschungel flüchteten. "Ich hatte früher acht Elefanten, aber die beiden waren irgendwie besonders, was daran liegen könnte, dass sie früher in der Wildnis gelebt haben. Sie waren anders als die anderen. Nur diese zwei Weibchen rissen sich plötzlich los, schrien und liefen dann Richtung Dschungel", erzählt er.
In Sri Lanka trifft SPIEGEL TV außerdem u.a. Zugchef Wilson Karunathilaka, der beim schwersten Zugunglück der Geschichte in Peraliya, das sich während des Tsunami ereignete, dabei war. In einem exklusiven Interview erinnert er sich an die Katastrophe, bei der die 30 Tonnen schweren Waggons bis zu 100 Meter weit landeinwärts gespült wurden und 1.479 Passagiere und Dorfbewohner ums Leben kamen. "Als die Welle ins Abteil kam, fingen alle an zu beten. Ob Buddhisten, Moslems oder Christen - jeder flehte seinen Gott um sein Leben an", erinnert er sich. Helga Bertele befindet sich am 26.12.2004 ebenfalls in Sri Lanka, wo sie damals mit ihrem Mann Sunil und dem gemeinsamen Sohn Manuel lebt. Der Tsunami wird auch für sie zum Wendepunkt in ihrem Leben. Die Wassermassen überraschen die junge Familie, die einen Bungalow direkt am Meer hat, im Schlaf. Ihr Sohn kommt ums Leben, die Beziehung zu ihrem Mann scheitert. Sie kehrt nach Deutschland in ihren Heimatort Kempten zurück. Nur die Tatsache, dass sie zu diesem Zeitpunkt schwanger ist, gibt ihr damals die Kraft weiterzumachen. Gemeinsam mit ihrer Tochter Nathalie und SPIEGEL TV fliegt Helga Bertele im Sommer 2013 noch einmal nach Sri Lanka. Ihr erster Weg führt sie zum Friedhof, wo Manuel zusammen mit seiner Großmutter, die ebenfalls beim Tsunami verstarb, begraben liegt. "Die sind dort begraben, wo kein Wasser hinkommt, auf einem Berg", erklärt sie.
26.12. 22:15 Uhr: "Überleben wir einen Mega-Tsunami? Ein Szenario"
Im Jahr 2004 der Tsunami im Indischen Ozean, 2011 im Pazifik - beides weit weg. Die westliche Welt fühlt sich in Sicherheit. Doch auf der Kanareninsel La Palma tickt eine geologische Zeitbombe: Die gesamte Flanke eines Vulkans droht in den Atlantik zu stürzen und eine Flutwelle auszulösen, die bis zu einem Kilometer hoch sein und auch Deutschland treffen könnte. Bisher ist es noch nicht dazu gekommen. Doch Experten sind sich einig: Die Katastrophe wird passieren - die Frage ist nur wann. "Wir können Berechnungen anstellen, wie groß eine Welle an der Cumbre Vieja werden würde: Anfangs würde ein Erdrutsch eine enorme Welle erzeugen, sie könnte sogar einen Kilometer hoch sein", erklärt Geologe Dr. Simon Day. Auch Vulkanologe Prof. Bill McGuire befürchtet das Schlimmste: "Die Folgen wären katastrophal: Tausende Tote und ein Ausmaß an Zerstörung, das wir in diesem Teil der Welt noch nicht erlebt haben. Die vielleicht verheerendste Naturkatastrophe der Geschichte." Über 90 Minuten zeigt das Doku-Drama von BBC und Discovery in Zusammenarbeit mit VOX auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und mithilfe fiktiver Augenzeugenberichte und aufwendiger Special Effects ein realistisches Protokoll der Zerstörung von den Kanaren bis zur amerikanischen Ostküste und Europa. Alles dreht sich um die Frage: Was würde passieren, wenn es zur Katastrophe kommt und was können wir tun, um sie zu überleben?
Weitere Informationen zum achtstündigen Doku-Event "Tsunami Weihnachten 2004 - Die Jahrhundertkatastrophe" finden Sie im VOX-Pressezentrum unter http://kommunikation.vox.de .
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