Osnabrück (ots) - Unverfängliches aus Schloss Bellevue
Die Weihnachtsbotschaft bietet jedem Bundespräsidenten eine gute Kommunikationschance.
Nach dem Desaster um seinen gescheiterten Amtsvorgänger Christian Wulff waren die Erwartungen an Joachim Gauck schon im vergangenen Jahr hoch, als er zur Nächstenliebe und Solidarität aufrief. Es war eine ordentliche Rede, Typ staatstragend. Als ehemaliger Pastor weiß der rhetorisch versierte Präsident, wie Botschaften formuliert werden müssen, die ankommen. Der protokollarisch erste Mann im Staate wandelt dabei stets auf einem schmalen inhaltlichen Grat. Wie weit darf, kann und soll er sich einmischen?
In diesem Jahr stellt Gauck mehr Offenheit und Toleranz gegenüber Flüchtlingen und Asylbewerbern in den Mittelpunkt seiner Botschaft. Angesichts der dramatischen Situation in vielen Brennpunkten dieser Welt ein sehr berechtigtes Anliegen. "Tun wir wirklich schon alles, was wir tun können?" Mit dieser Art von Rhetorik legt sich Gauck aber wieder einmal nicht fest. Das ist zu wenig. Er soll nicht nur Fragen stellen, er soll Antworten geben.
Andere wie der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius sind da schon weiter. Der hatte als Vorsitzender der Innenministerkonferenz gefordert, deutlich mehr als die zunächst 5000 deutschlandweit bewilligten syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge aufzunehmen. Das sind klare Botschaften. Damit kann jeder etwas anfangen. Und es ist mehr als nur Unverfängliches aus Schloss Bellevue.
Berthold Hamelmann
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Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Die Weihnachtsbotschaft bietet jedem Bundespräsidenten eine gute Kommunikationschance.
Nach dem Desaster um seinen gescheiterten Amtsvorgänger Christian Wulff waren die Erwartungen an Joachim Gauck schon im vergangenen Jahr hoch, als er zur Nächstenliebe und Solidarität aufrief. Es war eine ordentliche Rede, Typ staatstragend. Als ehemaliger Pastor weiß der rhetorisch versierte Präsident, wie Botschaften formuliert werden müssen, die ankommen. Der protokollarisch erste Mann im Staate wandelt dabei stets auf einem schmalen inhaltlichen Grat. Wie weit darf, kann und soll er sich einmischen?
In diesem Jahr stellt Gauck mehr Offenheit und Toleranz gegenüber Flüchtlingen und Asylbewerbern in den Mittelpunkt seiner Botschaft. Angesichts der dramatischen Situation in vielen Brennpunkten dieser Welt ein sehr berechtigtes Anliegen. "Tun wir wirklich schon alles, was wir tun können?" Mit dieser Art von Rhetorik legt sich Gauck aber wieder einmal nicht fest. Das ist zu wenig. Er soll nicht nur Fragen stellen, er soll Antworten geben.
Andere wie der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius sind da schon weiter. Der hatte als Vorsitzender der Innenministerkonferenz gefordert, deutlich mehr als die zunächst 5000 deutschlandweit bewilligten syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge aufzunehmen. Das sind klare Botschaften. Damit kann jeder etwas anfangen. Und es ist mehr als nur Unverfängliches aus Schloss Bellevue.
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