Freiburg (ots) - Unlängst noch pflegten im Buckingham-Palast gekrönte Häupter Staatsgäste zu empfangen und zu bewirten. Im House of Commons gingen Parlamentarier ihren hochwichtigen Geschäften nach. An einem dieser Orte zu einer Mahlzeit eingeladen zu werden, war stets ein rares Privileg. Neuerdings aber neigen Krone und Parlament dazu, die Portale zu den exklusivsten Esszimmern der Nation weit aufzustoßen. Palast auf Palast beginnt sich, mit zahlender Kundschaft zu füllen. Grund dafür ist, dass Politiker und Royals Extra-Einnahmen benötigen - während es Wohlbetuchten aller Art an den besten Adressen Londons offenbar ganz besonders schmeckt. Erstmals in der Geschichte des britischen Parlamentarismus werden in diesen Winterferien private Firmen Weihnachtsfeiern im Unterhaus veranstalten können. Für 9000 Pfund wird ihnen der historische Speisesaal im Palast von Westminster zur Verfügung gestellt. Für etwas weniger können sie einen der kleineren getäfelten Tearooms mieten. Dinner-Parties, Geburtstagsfestivitäten, Hochzeiten, Cocktail-Empfänge und Gala-Konzerte lassen sich künftig unterm Glockenturm des Big Ben ausrichten. Noch attraktiver ist die Teilnahme an einem Festschmaus in den Palästen des Königshauses. Dort steht in der Regel ein Windsor als Gastgeber mit auf dem Menu. Bei Hofe selbst spricht zwar niemand von etwas so Würdelosem wie der Vermietung von Räumlichkeiten. Aber auch die Königin hat nichts dagegen, dass Gäste sich an Bankett-Kosten "beteiligen". So darf die US-Bank JP Morgan gern die Zeche bezahlen - wenn zum Beispiel Prinz Andrew Konzernbosse zu einem Geschäftsessen in den Buckingham-Palast einlädt. Acht Millionen Pfund soll die königliche Familie dadurch im Vorjahr eingenommen haben. Das hat sich als sehr nützliche Form der Selbsthilfe erwiesen. Denn es erlaubt den Royals, die "eigenen" Millionen unter der Matratze liegen zu lassen. Oder sie für andere, schönere Dinge auszugeben.
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