Von Jürgen Hesse
Die Übernahme des deutschen Mobilfunkanbieters E-Plus durch seinen Wettbewerber Telefonica Deutschland soll höhere Synergien schaffen als bislang gedacht. Die Tochter des spanischen Telefonica-Konzerns erwartet nun Synergien im Volumen von 5,754 Milliarden Euro. Eine entsprechende Schätzung ergibt sich aus einem Gutachten der von Telefonica beauftragten Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouseCoopers, wie der Mobilfunkanbieter mitteilte. Bei Ankündigung der E-Plus-Übernahme hatten die Unternehmen davon gesprochen, dass die Transaktion lediglich Synergien von 5 bis 5,5 Milliarden Euro heben wird.
Telefonica kauft E-Plus vom niederländischen Telekomkonzern KPN und zahlt dafür neben 5 Milliarden Euro in bar auch in Aktien von Telefonica Deutschland. 17,6 Prozent werden die Niederländer dann an der börsennotierten deutschen Tochter der Spanier halten.
Dazu sind allerdings noch einige Hürden zu nehmen. So müssen die Aktionäre der Telefonica Deutschland Holding AG noch der Kapitalerhöhung zustimmen, die zur Finanzierung der Übernahme erforderlich ist. Die dazu erforderliche außerordentliche Hauptversammlung terminierte das Unternehmen nun auf den 11. Februar 2014 und gab in diesem Zusammenhang die höhere Synergieschätzung ab.
Schwieriger als die Zustimmung der Aktionäre dürfte die der Wettbewerbshüter zu erlangen sein. Die EU-Kommission prüft den Zusammenschluss von Telefonica Deutschland und E-Plus seit kurz vor Weihnachten vertieft. Die Brüsseler Behörde hat Bedenken, dass die Transaktion den Wettbewerb im Mobilfunkgeschäft in Deutschland einschränken könnte.
Aus dem Zusammengehen von Telefonica Deutschland, hierzulande besser unter seiner Marke O2 bekannt, und E-Plus würde der nach Kunden größte deutsche Mobilfunkanbieter mit rund 43 Millionen Kunden entstehen. Das fusionierte Unternehmen hätte im vergangenen Jahr 8,3 Milliarden Umsatz gemacht und einen Marktanteil von 32 Prozent gehabt. Damit käme das Unternehmen auf Augenhöhe mit dem Marktführer Deutsche Telekom und Vodafone, der Nummer Zwei. Die EU-Kommission hat nun bis zum 14. Mai 2014 Zeit, um eine Entscheidung zu treffen.
Mitarbeit: Archibald Preuschat
DJG/jhe/cln
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December 30, 2013 10:43 ET (15:43 GMT)
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