Freiburg (ots) - Wladimir Putin ist ein Mann markiger Worte. Einst wollte er Terroristen "auf dem Lokus massakrieren", nun ist die Sorge groß, er wolle die Zivilgesellschaft gleich mit verschwinden lassen. Russland Liberale jedenfalls fürchten, genau das könnte die Konsequenz sein, die der Kreml aus dem Doppelanschlag in Wolgograd zieht. Die Ängste sind begründet. Katastrophen, Geiseldramen und Sprengstoffanschläge mussten in Russland schon öfter dazu herhalten, die Daumenschrauben gegenüber der ohnehin schwachen Opposition, der unterentwickelten Zivilgesellschaft und den unabhängigen Medien weiter anzuziehen. Doch wer politische Gegner massakriert, die fest auf dem Boden der Verfassung stehen, zeigt nicht Stärke, sondern Schwäche. Er verprellt natürliche Verbündete im Kampf gegen Terroristen, denen selbst mit hundertfacher Verschärfung der Gesetze nicht beizukommen ist. Die Extremisten jedenfalls haben auch nach der umstrittenen Befriedung Tschetscheniens im Nordkaukasus das heimliche Sagen. Das hat sich Moskau selbst eingebrockt: Das autoritäre Auftreten, der großrussische Nationalismus und die fortschreitende Klerikalisierung des öffentlichen Lebens, auf die die Orthodoxe Kirche als Gegenleistung für ihre Loyalität dringt, fördern die Gewaltbereitschaft ethnischer und religiöser Minderheiten. Diese fordern Putin nun heraus - dabei wollte der Kremlchef in Sotschi bei den Olympischen Spielen doch vor allem seine Macht zur Schau stellen.
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