Karlsruhe (ots) - Der Libanon kommt nicht zur Ruhe: Es ist zu befürchten, dass auch der Hariri-Pozess, der jetzt vor einem UN-Tribunal in Den Haag begonnen hat, nichts an der unsicheren Lage in dem arabischen Land ändern wird. Pünktlich zum Prozessbeginn detonierte in einer Hisbollah-Hochburg eine Autobombe und riss mehrere Menschen in den Tod. Die pro-iranische Hisbollah soll seinerzeit das Attentat auf den früheren Regierungschef Rafik Hariri geplant haben. "Zahn um Zahn" heißt die Devise im Zedern-Staat, der immer stärker in den Machtkampf in der Nachbarschaft hineingezogen wird. Der Bürgerkrieg in Syrien erschüttert auch den Libanon mit seinem bunten Religionsgemisch. Unversöhnlich stehen sich Schiiten, Sunniten und maronitische Christen gegenüber. Der Prozess in Den Haag wird möglicherweise zeigen, ob die Spur des Anschlags auf Hariri bis Damaskus und Teheran führt. 500 Zeugen wollen die Richter des UN-Tribunals in den Niederlanden hören, bis sie eines fernen Tages ihr Urteil fällen werden. Ob sich der Aufwand lohnt, ist fraglich. Auf der Anklagebank herrscht nämlich gähnende Leere. Die Angeklagten halten sich unter der schützenden Hand der gegenwärtigen Regierung in Beirut weiter im Libanon auf oder haben sich gänzlich aus dem Staub gemacht. Die Hisbollah selbst ist inzwischen an der Regierung beteiligt und hat null Interesse an der Aufarbeitung des Mordkomplotts.
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