Regensburg (ots) - Die Elbphilharmonie liegt im Zeitplan und: Am Fortschritt lässt sich die gute Zusammenarbeit der Beteiligten ablesen, hieß es am Freitag auf der Großbaustelle. Der lesende und zahlende Bürger reibt sich die Augen: Welcher Zeitplan? Und von welcher Kooperation spricht die Kultursenatorin da? Kaum ein anderes bundesdeutsches Projekt wird - schauen wir mal nicht zum Flughafen Berlin - so viel teuerer und so viel später als geplant eröffnen, über kaum ein anderes wurde so erbittert gestritten. Kostenexplosion und Verzögerungen sind in der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend verdaut. Deshalb sind die aktuellen Beschönigungen gefährlich: Sie reizen zum Widerspruch und eignen sich ausgezeichnet, den Ärger wieder hochzukochen. Hier ist Demut angesagt statt heuchlerischem Gewese. Dass ein Großprojekt planmäßig zu haben ist, zeigte die Allianz-Arena: Das Stadion, übrigens ebenfalls eine Arbeit der genialen Köpfe von Herzog & de Meuron, allerdings in Bayern realisiert, blieb weitgehend im Rahmen. Die Arena taugt als zweites Beispiel: Das knuffige rot-blaue Rund an der Autobahn wurde zur Landmark. Die Elbphilharmonie wird die Rolle als Signet ebenfalls erfüllen. Täuschen wir uns nicht: Der Kostenirrsinn wird ab der Eröffnung des Hauses zum Relativsatz verkümmern. Was bleibt, ist nicht der Skandal, sondern die Schönheit eines Architekturkunstwerks.
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