Osnabrück (ots) - Der Star in der Politmanege
Bei diesem jährlichen Treffen der Staatslenker, Sicherheitschefs und Strippenzieher in München wirkte er ein wenig exotisch: Vitali Klitschko, der ehemalige Boxweltmeister, ist politischer Dilettant auf dieser doch reichlich großen Bühne. Das muss keineswegs etwas Negatives sein; Teilnehmer wie er können frischen Wind in die geheimniskrämerische Ansammlung der Mächtigen bringen.
Es ist indes problematisch, wenn eine solche Prominenz automatisch dazu führt, dass sich eine Seite eines Konflikts größerer Aufmerksamkeit erfreuen darf als die andere und dabei Aspekte, die wichtig für das Verständnis der Zusammenhänge sind, ins Hintertreffen geraten. Dass sich die Ukraine als "Schachfigur im geostrategischen Spiel" fühlt, wie es ihr Außenminister Leonid Koschara formuliert, ist ein ganz zentraler Hintergrund der Krise im Land. Und dass sich EU und Russland gegenseitig vorwerfen, sich in der Ukraine einzumischen, spricht Bände. Es erinnert beinahe an imperialistische Zeiten.
Wer hört eigentlich auf die Ukrainer selbst? Und: Wer ist das eigentlich? Die Demonstranten auf dem Maidan-Platz, die - nicht zuletzt dank Klitschko - fast täglich in Medien präsent sind? Oder der prorussische Bevölkerungsteil, von dem wenig zu vernehmen ist?
Wer letztlich die Mehrheit stellt, werden Neuwahlen zeigen. Und dann gilt es, die demokratische Entscheidung der Ukrainer zu respektieren. Sie haben es nicht verdient, zu Schachfiguren reduziert zu werden.
Maik Nolte
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Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: +49(0)541/310 207
Bei diesem jährlichen Treffen der Staatslenker, Sicherheitschefs und Strippenzieher in München wirkte er ein wenig exotisch: Vitali Klitschko, der ehemalige Boxweltmeister, ist politischer Dilettant auf dieser doch reichlich großen Bühne. Das muss keineswegs etwas Negatives sein; Teilnehmer wie er können frischen Wind in die geheimniskrämerische Ansammlung der Mächtigen bringen.
Es ist indes problematisch, wenn eine solche Prominenz automatisch dazu führt, dass sich eine Seite eines Konflikts größerer Aufmerksamkeit erfreuen darf als die andere und dabei Aspekte, die wichtig für das Verständnis der Zusammenhänge sind, ins Hintertreffen geraten. Dass sich die Ukraine als "Schachfigur im geostrategischen Spiel" fühlt, wie es ihr Außenminister Leonid Koschara formuliert, ist ein ganz zentraler Hintergrund der Krise im Land. Und dass sich EU und Russland gegenseitig vorwerfen, sich in der Ukraine einzumischen, spricht Bände. Es erinnert beinahe an imperialistische Zeiten.
Wer hört eigentlich auf die Ukrainer selbst? Und: Wer ist das eigentlich? Die Demonstranten auf dem Maidan-Platz, die - nicht zuletzt dank Klitschko - fast täglich in Medien präsent sind? Oder der prorussische Bevölkerungsteil, von dem wenig zu vernehmen ist?
Wer letztlich die Mehrheit stellt, werden Neuwahlen zeigen. Und dann gilt es, die demokratische Entscheidung der Ukrainer zu respektieren. Sie haben es nicht verdient, zu Schachfiguren reduziert zu werden.
Maik Nolte
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