Die Wirtschaft, insbesondere den Exportsektor ankurbeln und die Wettbewerbsposition seines Landes stärken: Diese Ziele hatte sich Shinzo Abe vor seiner Wahl zum neuen japanischen Premierminister im letzten Jahr groß auf die Fahnen geschrieben, und sich nach der gewonnenen Wahl zügig an die Umsetzung gemacht. Eine Abwertung des Yen durch eine ultralockere Geldpolitik der Bank of Japan sollten Abhilfe schaffen: Die Notenbanker ließen die Gelddruckmaschine heißlaufen und begannen, monatlich Staatsanleihen im Wert von mehr als sieben Billionen Yen zu kaufen. Mehr als 70% der neu emittierten Anleihen sollten an die BoJ gehen und damit mehr Geld unters Volk bringen.
Schon damals warnten Ökonomen vor der drastischen Maßnahme. Wenn keine Vorkehrungen getroffen werden, um das "künstliche" Geld auf organische Weise gleichmäßig in den Wirtschaftskreislauf einzuführen, besteht die Gefahr, dass einzelne Sektoren (zum Beispiel die Immobilienwirtschaft) über Gebühr "aufgeblasen" werden. Und während die Einfuhr ausländischer Waren durch den abknickenden Yen immer teurer wird, reicht die bisher erwirkte Schwäche bislang noch nicht für einen Boom in der Exportwirtschaft. Und dann muss sich die japanische Bevölkerung auch noch auf eine weitere Doppelbelastung vorbereiten: Im April wird die Mehrwehrtsteuer von bisher 5% auf 8% angehoben, was derzeit zu einer gesteigerten Inlandsnachfrage führt, während die Menschen sich noch schnell günstig mit Waren eindecken.
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