Von Claudia Nehrbaß
Ein kritisches Auge findet immer ein Haar in der Suppe. So konnten sich auch die Anleger an der Wall Street nicht lange über den unerwartet starken heimischen Arbeitsmarkt freuen. Hatte der überraschend deutliche Beschäftigungsaufbau im Februar den S&P-500 zunächst auf ein neues Rekordhoch getrieben, so liegt der Index mittlerweile im negativen Terrain.
Die Erwartungen an den Arbeitsmarktbericht waren nicht allzu groß gewesen. Schließlich waren die in jüngster Zeit veröffentlichten Daten aufgrund des harten Winters in den USA überwiegend enttäuschend ausgefallen. So war die Freude groß, dass 175.000 statt der erwarteten 152.000 Stellen geschaffen wurden. Gut kam auch an, dass die Zahlen für die beiden Vormonate nach oben revidiert wurden. Allerdings stieg die Arbeitslosenquote wider Erwarten auf 6,7 Prozent.
Der Dow-Jones-Index notiert kaum verändert bei 16.417 Punkten. Der S&P-500 verliert 0,3 Prozent, nachdem er bei 1.884 Punkten seinen bisher höchsten Stand erreicht hat. Der Nasdaq-Composite fällt um 0,7 Prozent.
Der Euro hat am Freitag zunächst seinen Höhenlauf ungehindert fortgesetzt, ist aber mit den guten US-Daten zurückgekommen. Aktuell steht er bei 1,3870 Dollar. Vor den Daten war er - erstmals seit Ende Oktober 2011 - über 1,39 Dollar gestiegen. Wie am Vortag hatten die ausgebliebene Zinssenkung der Europäischen Zentralbank und die von EZB-Präsident Draghi geäußerte fehlende Dringlichkeit eines solchen Schrittes die Gemeinschaftswährung beflügelt. Analysten wechseln nun ins euro-bullische Lager. So erhöhte etwa die Commerzbank ihre mittelfristige Euro-Prognose und glaubt nicht mehr, dass eine dauerhaft expansive EZB eine Belastung für den Euro darstellt.
Auch die anderen Märkte stehen im Bann der Jobdaten. Der Goldpreis gibt nach, die Feinunze wird mit 1.339 Dollar bezahlt. Mit den guten Daten schwindet die Notwendigkeit für eine ultralockere Geldpolitik, das drückt auf den Goldpreis. Der Ölpreis erholt sich von den jüngsten Verlusten, so dass das Barrel der US-Sorte WTI nun mehr als 102 Dollar kostet. Die Treasurys kommen massiv unter Druck, die Rendite steigt über 2,8 Prozent.
Bei den Einzelwerten zeigt sich die Pfizer-Aktie etwas belastet vom Rückruf dreier Chargen eines Antidepressivums. Einem Bericht zufolge wurde darin eine Kapsel gefunden, die ein anderes Medikament enthielt. Überraschend gute Geschäftszahlen verhelfen den Aktien der Schuhhandelskette Foot Locker zu einem Kursplus von 6 Prozent.
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.416,53 -0,03 -5,36 S&P-500 1.871,87 -0,27 -5,16 Nasdaq-Comp. 4.322,50 -0,68 -29,62 Nasdaq-100 3.692,41 -0,77 -28,52 DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.29 Uhr Do, 17.29 Uhr EUR/USD 1,3870 0,08% 1,3859 1,3848 EUR/JPY 143,2707 0,46% 142,6126 142,6602 EUR/CHF 1,2185 0,00% 1,2185 1,2203 USD/JPY 103,2925 0,38% 102,9040 103,0180 GBP/USD 1,6726 -0,04% 1,6733 1,6738
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March 07, 2014 11:29 ET (16:29 GMT)
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