Unternehmen und Vereine in Deutschland haben ihre Geldtransfers noch nicht vollständig auf das europäische Sepa-Format umgestellt. Zwar zeigten die Zahlen für den Februar, dass die meisten Unternehmen die Umstellung auf Sepa abgeschlossen haben, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele am Mittwoch in Frankfurt: "Trotzdem nutzen mehr Bankkunden als erwartet die zusätzliche Übergangsfrist bis zum 1. August 2014."
Ursprünglich sollten Unternehmen und Vereine ihre Euro-Überweisungen und -Lastschriften vom 1. Februar 2014 an nur noch im Sepa-Format mit der internationalen Kundennummer IBAN tätigen. Weil die Umstellung nicht überall zügig verlief, hatte sich die Europäische Union im Januar darauf geeinigt, eine Übergangsfrist bis Anfang August einzuräumen. Bis dahin dürfen Kreditinstitute von ihren Kunden ausnahmsweise noch Zahlungen im alten Format annehmen.
Nach den Angaben der Deutschen Bundesbank lag der Anteil der Sepa-Überweisungen an allen in Deutschland aufgegebenen Überweisungen im Februar bei 77,85 Prozent nach 58,51 Prozent im Januar. Von allen in Deutschland eingereichten Lastschriften wurden im Monatsdurchschnitt 53,40 Prozent (Januar: 29,37 Prozent) im neuen Format ausgeführt.
Sepa steht für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum "Single Euro Payments Area". Er umfasst 33 Länder, darunter die 28 EU-Staaten. Mit dem neuen Verfahren soll eine Überweisung ins europäische Ausland nur noch einen Bankgeschäftstag dauern. Auslandsüberweisungen sollen außerdem nicht mehr teurer sein als Geldtransfers im Inland./hqs/DP/bgf
AXC0295 2014-03-19/18:20