Der Euro
Im Vormittagshandel fiel der Euro schlagartig um einen halben Cent zurück, nachdem Preisdaten aus Spanien bekannt geworden waren. Demnach ist die viertgrößte Volkswirtschaft des Währungsraums im März in eine leichte Deflation gerutscht. Erstmals seit der weltweiten Rezession im Jahr 2009 hatte die Inflationsrate im negativen Bereich gelegen, die Preise sanken also. Die Zahlen schürten an den Finanzmärkten umgehend Spekulationen auf eine zusätzliche geldpolitische Lockerung durch die EZB.
In Deutschland, der größten Volkswirtschaft im Währungsraum, schwächt sich der Preisauftrieb unterdessen immer weiter ab. Im März waren die Verbraucherpreise nur noch um 1,0 Prozent gestiegen. Nach europäischer Rechnung, die für die Geldpolitik der EZB ausschlaggebend ist, war der Anstieg mit 0,9 Prozent noch geringer. Dass der Euro dennoch zulegen konnte, erklärten Händler damit, dass nach den spanischen Zahlen geringere Raten erwartet worden seien.
Der im Euroraum ungewöhnlich schwache Preisauftrieb setzt die EZB seit Monaten unter Druck, ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Am kommenden Donnerstag trifft sich der EZB-Rat in Frankfurt. Ob die Währungshüter auf die niedrigere Teuerung etwa mit einer abermaligen Zinssenkung reagieren werden, ist ungewiss. Ökonomen sind sich uneinig, ob der Euroraum in eine Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen und schwachem Wachstum fallen könnte.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse
für einen Euro auf 0,82720 (0,82770) britische Pfund
ISIN EU0009652759
AXC0239 2014-03-28/17:06