
aber kreativen und fesselnden Einstiegen. Eine Pressekonferenz begann
Degenhart mit einer Taktiktafel, auf der die Laufwege der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft auf einem Spielfeld markiert waren. Der Chef von
Continental wollte damals ausdrücken, dass man innovativ und immer und
überall präsent sein müsse, um schneller zu wachsen als der Markt.
Degenharts Strategie geht auf.
Technologische Revolution
Der Autoabsatz klettert weltweit. Experten erwarten bis 2016 ein Wachstum
zwischen fünf und sechs Prozent pro Jahr. Neben den Autobauern profitiert
allen voran Continental - und das gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen
als Reifenhersteller. Die Reifen werden unter dem gleichnamigen Label sowie
den Untermarken Uniroyal, Gislaved und Viking verkauft. Vom Hochpreis- bis
ins Niedrigpreissegment deckt Conti so alle Marktsegmente ab. Die Mischung
macht's: In der Reifensparte fährt Conti knackige Margen ein. Rund 18
Prozent waren es im Jahr 2013. Kein Wunder, dass Conti die Kapazitäten der
Reifenproduktion in den Emerging Markets deutlich ausgebaut hat. 39 Prozent
trug die Reifensparte 2013 zum Gesamtumsatz bei. 61 Prozent kamen aus dem
Bereich Automotive. Hier steckt jede Menge Fantasie drin. Denn das Auto, das
Fahren an sich, steht vor einem radikalen Wandel, ja fast einer kleinen
technologischen Revolution. "Heute haben wir Assistenzsysteme, wie etwa
Notbremsassistent oder Spurhalteassistent, die isoliert einzelne Aufgaben
übernehmen beziehungsweise bei diesen unterstützen. Morgen werden diese
Assistenten ,verbunden' und wir können - sicher zuerst auf Autobahnen -
automatisch Fahren. Einer der Effekte wird die deutliche Reduzierung der
Unfallzahlen sein, denn 99 Prozent der Fahrfehler macht der Mensch", sagt
Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Neue Wachstumsmärkte
Kurzum: Elektronische Bauteile wie Bremssysteme oder automatische
Abstandswarner, sogar die Kommunikation, die Vernetzung der Autos
untereinander rücken mehr und mehr in den Vordergrund. Und gerade Conti wird
von diesem Zukunftstrend profitieren. "Die Firma liefert bereits heute die
allermeisten der benötigen Sensoren, um autonomes Fahren technisch
darstellen zu können. Das im Sommer bekannt gegebene Joint Venture mit IBM
für die Datenverarbeitung ist ein Schritt, um auch im Big-Data-Thema
entsprechend positioniert zu sein", sagt Analyst Christian Ludwig vom
Bankhaus Lampe. Das passt.
Ohnehin ist Conti gut in das laufende Jahr 2014 gestartet. Sogar besser als
erwartet, wie Finanzvorstand Wolfgang Schäfer durchblicken ließ. Conti-Chef
Degenhart bleibt dennoch seiner Linie treu. Der Ausblick für 2014 fiel
gewohnt konservativ aus: Der Umsatz soll um fünf Prozent auf 35 Milliarden
Euro klettern, bei einer EBIT-Marge von zehn Prozent. Analyst Ludwig legt
noch einen drauf: "Mittelfristig gehen wir von einem Umsatz über 40
Milliarden Euro aus."
Mit Bremsassistent einsteigen
Conti ist gut gerüstet, auch in Zukunft besser als der Gesamtmarkt
abzuschneiden. Das Reifengeschäft läuft klasse, neue Fahrassistenz-Systeme
werden das Wachstum sogar noch beschleunigen. Das KGV für 2015 beträgt 12,
nicht billig, aber Markt- und Innovationsführer wie Conti haben durchaus
eine satte Prämie verdient.
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