Die EU-Kommission nimmt die Beteiligungen
auswärtiger Investoren an europäischen Fluggesellschaften genauer
unter die Lupe. Dazu gehöre auch der Anteil des arabischen
Großaktionärs Etihad an Air Berlin
"Die Kommission hat die Staaten, wo diese Airlines zugelassen sind, um Auskunft gebeten, ob diese Investments den EU-Regeln zur Eigentümerschaft und Kontrolle europäischer Fluglinien entsprechen", teilte die Behörde mit.
Sollte Brüssel zu dem Schluss kommen, dass dies gegen EU-Recht verstößt, kann die Kommission die nationalen Behörden auffordern, den Anbietern die Lizenz zu entziehen. Eine EU-Lizenz erlaubt dem Anbieter den Zugang zum europäischen Markt.
Etihad ist an Air Berlin mit rund 29 Prozent beteiligt. Zuletzt gab es Gerüchte über einen Abschied von der Börse der angeschlagenen Gesellschaft und eine Aufstockung des Anteils durch Etihad, nachdem Air Berlin ihre Bilanzvorlage für 2013 zweimal verschoben hatte.
Zudem forderte die Kommission Italien auf, die laufenden Gespräche zwischen Anteilseignern von Alitalia und Etihad genau zu beobachten. Derzeit wird über eine Finanzspritze für die chronisch defizitäre Alitalia verhandelt. Es gibt Spekulationen, Etihad wolle die Italiener mit Air Berlin fusionieren.
Nach europäischem Recht müssen die nationalen Regierungen oder eine Privatperson dieses Staates mehr als die Hälfte an einer EU-Fluggesellschaft besitzen und diese "tatsächlich kontrollieren". Das legt Artikel 4 der Verordnung über gemeinsame Vorschriften für die Durchführung von Luftverkehrsdiensten von 2008 fest. Auch wenn die Investoren nur Minderheitsanteile halten, fürchtet die EU-Kommission, dass sie die Airlines kontrollieren könnten.
Neben Air Berlin prüft die Abteilung Verkehr der EU-Kommission
auch den Anteil der amerikanischen Delta Air Lines
ISIN GB00B128C026 US2473617023
AXC0192 2014-04-04/18:00