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Nicolai Tietze Kolumne
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Deutsche Post schraubt Erwartungen nach oben

Nicolai Tietze (x-markets)Bei der Deutschen Post will man sich nicht auf dem Erreichten ausruhen. Daher hat sich der DAX-Konzern neue Ziele gesetzt, die man mit dem konsequenten Ausbau der Wachstumssparten erreichen möchte. Angesichts dieser Aussichten hat auch die Aktie der Deutschen Post das Potenzial, ihre jüngste Rekordjagd fortzusetzen.

In den vergangenen Jahren konnte der ehemalige Staatsmonopolist einige beeindruckende Erfolge verbuchen. Viele dieser Erfolge waren auf die erfolgreiche Umsetzung der im Jahr 2009 eingeführten „Strategie 2015“ zurückzuführen. Nun möchten die Bonner mithilfe der neuen „Strategie 2020“, die am 2. April vorgestellt wurde, ihren globalen Führungsanspruch in der Logistikbranche untermauern. Dabei hat sich das Unternehmen vor allem auf der Ergebnisseite sehr ambitionierte Ziele gesetzt. Bis zum Jahr 2020 soll das operative Ergebnis (EBIT) jährlich im Schnitt um 8 Prozent steigen. In der DHL-Sparte soll das jährliche EBIT-Wachstum sogar bei rund 10 Prozent liegen. Im Gegensatz dazu kommen die erwarteten Zuwächse im Segment BRIEF mit rund 3 Prozent pro Jahr etwas bescheidener daher.

Im Geschäftsjahr 2013 lag der EBIT-Anstieg gegenüber dem Vorjahr noch bei 7,4 Prozent auf 2,86 Mrd. Euro. Dies gab der Konzern am 12. März bei der Vorstellung der jüngsten Geschäftsergebnisse bekannt. Allerdings konnte das Unternehmen in der im Jahresverlauf angehobenen Zielspanne von 2,75 bis 3,0 Mrd. Euro landen. Die kurz- und mittelfristigen Ziele bleiben von der neuen „Strategie 2020“ unberührt. Für 2014 rechnet die Deutsche Post mit einem EBIT zwischen 2,9 und 3,1 Mrd. Euro, während es 2015 noch einmal auf 3,35 bis 3,55 Mrd. Euro nach oben gehen soll. Auch wenn die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr nicht gerade ambitioniert daherkommen, wurde die neue langfristige Strategie, wie der jüngste Kursausbruch der Aktie der Deutschen Post gezeigt hat, wesentlich positiver am Markt aufgenommen.

Die Ergebnisziele will das Unternehmen vor allem aus eigener Kraft erreichen. Dabei sollen Wachstumsbereiche wie das Logistikgeschäft in den Schwellenländern und die internationale Expansion des erfolgreichen Paketgeschäfts ausgebaut werden. Als Logistikdienstleister profitiert das Unternehmen von dem anhaltenden Wachstum beim Internethandel. Nun möchte man jedoch noch stärker außerhalb Deutschlands am eCommerce-Boom mitverdienen als dies bisher der Fall war. Um die wachsende Bedeutung des Internethandels und des Paketgeschäfts gegenüber dem seit Jahren rückläufigen Briefgeschäft herauszustellen wurde die Sparte „BRIEF“ in „Post - eCommerce - Parcel“ (PEP) umbenannt.

Bereits 2013 gehörte die Aktie der deutschen Post zu den Top-Performern im DAX. Gleichzeitig wurde im Vorjahr die Aufnahme in den EuroStoxx 50 gefeiert. Damit ist das Papier auf dem Radar vieler neuer Investoren aufgetaucht. Mit den nun vorgestellten Zielen im Rahmen der „Strategie 2020“ haben die Bonner zudem weitere Erwartungen geweckt und der zuletzt sehr gut gelaufenen Aktie der Deutschen Post neues Potenzial verliehen. Allerdings besteht angesichts der Kursrallye der vergangenen Jahre und der inzwischen erreichten hohen Bewertung auch eine gewisse Gefahr für einen Rücksetzer, wenn die hohen Erwartungen möglicherweise nicht erfüllt werden.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse bei der Aktie der Deutschen Post erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DT1QMW) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,70, die Knock-Out-Schwelle bei 20,65 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DT2JJB, aktueller Hebel 3,01; Knock-Out-Schwelle bei 34,00 Euro) auf fallende Kurse bei der Aktie der Deutschen Post setzen.
© 2014 Nicolai Tietze Kolumne
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