Betrachtet man die Entwicklung der Gold- und Silberpreise seit Anfang des Jahres, zeigt sich ein recht positives Bild. Dieses wurde leider durch die jüngsten Preisrutsche korrumpiert und sorgt dafür, dass Anleger wieder Abstand von Anlagen in Gold und Silber nehmen. Dabei hatte das Jahr eigentlich recht gut begonnen: Unterstützt von den Vorkommnissen auf der Krim konnte Gold den ausgebildeten mittelfristigen Abwärtstrend verlassen und sogar die Zweihunderttage-Durchschnittslinie durchbrechen. Auch Silber erreichte nach längerer Zeit wieder einmal 22 US-Dollar pro Feinunze und unterstrich damit ebenfalls die positive Entwicklung.
Gestiegene Nachfrage nach Barren und Münzen
Getrieben von steigenden Preisen erhöhte sich auch die Nachfrage nach Barren und Münzen, wie unter anderem die Absatzzahlen der Prägeanstalt US Mint zeigen. Schließlich gelten Gold und Silber als Krisenwährung und werden daher in unsicheren Zeiten gern gewählt. Gleichzeitig nutzten aber auch verschiedene Staaten die Möglichkeit, ihre Goldbestände aufzustocken, um sich für eventuelle Krisen zu wappnen. So importierte China allein 430 Tonnen Gold, der Irak stieg mit einem Goldimport von 36 Tonnen sogar zum größten staatlichen Käufer auf. Ebenfalls eine große Nachfrage kam aus Russland, wo die Goldbestände um sieben Tonnen auf nunmehr 1.035 Tonnen angestiegen sind.
Um die Goldralley nicht zu verpassen, nutzten auch ETF's auf Gold und Silber, die Ende des Jahres niedrigen Preise, um wieder neu einzusteigen. Bei Silber-ETF's wurden sogar Rekordvolumina erreicht, die zeigen, dass die Fondsmanager ebenfalls mit steigenden Preisen rechnen.
Stimmung nicht mehr so euphorisch
Obwohl eigentlich alles für eine Fortsetzung der Hausse spricht, hat sich die Stimmung der Anleger überraschend stark eingetrübt. Die sinkende Nachfrage nach Gold und Silber ist dabei vor allem mit der gelösten Krim-Krise zu begründen, denn Gold und Silber gelten als Krisenwährung, die in Friedenszeiten weniger nachgefragt wird. Hinzu kommt, dass laut Medienberichten die Fed plant, die Zinsen schon im Frühjahr 2015 wieder anzuheben. Verbunden mit dem niedrigeren Ankaufsvolumen bei Staatsanleihen würde dies eine reduzierte Geldmenge und damit niedrige Inflationsrisiken bedeuten. Auch hierdurch würden Gold und Silber für Anleger weniger wichtig.
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