Nur wenige Tage nach
Berichten über einen geplatzten 100-Milliarden-Dollar-Deal in der
Pharmabranche hat das Übernahmefieber die Börsianer wieder
angesteckt: Diesmal buhlt General Electric (GE)
Der US-Mischkonzern wolle den Hersteller von Zügen und Energietechnik für mehr als 13 Milliarden Dollar (9,4 Milliarden Euro) kaufen, hatte die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg am späten Mittwochabend berichtet. Alstom selber wusste am Donnerstagmorgen von nichts.
INDUSTRIEWERTE EUROPAWEIT GEFRAGT
Kommt ein Deal zustande, könnte er die Karten in dem Sektor neu mischen, denn Börsianer verstehen das kolportierte Interesse der Amerikaner an den Franzosen als Frontalangriff auf den deutschen Branchenprimus Siemens. Zugleich setzten sie auf weitere Fusionen oder Übernahmen im Industriesektor.
Die Fantasie der Anleger hinterließ entsprechend europaweit ihre
Spuren: Der Branchenindex für Industriewerte
GE UND ALSTOM WÜRDEN GUT ZUEINANDER PASSEN
Börsianern zufolge könnte ein Zusammenschluss von GE und Alstom
durchaus sinnvoll sein. Der Konsolidierungsdruck mache auch vor den
großen internationalen Mischkonzernen nicht halt, sagte Andreas
Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. "In vielen Sparten
ist der Margendruck zu groß geworden, und einzelne Teilbereiche sind
für Unternehmen wie GE, Alstom und Siemens nicht mehr profitabel."
Synergien und Kosteneffizienzen müssten geschaffen werden - eben
auch durch Übernahmen auf internationaler Ebene. Die Pharmabranche
habe dies bereits vorgemacht. So hatten über Ostern Presseberichte
über eine, zunächst allerdings gescheiterte, Milliardenofferte des
US-Pharmakonzerns Pfizer
ZUGGESCHÄFT KÖNNTE FÜR GE ATTRAKTIV SEIN
Anleiheanalyst Thomas Klee von der Landesbank Baden-Württemberg zufolge würden die Geschäftsfelder von GE und Alstom gut zueinander passen. Beispielsweise könnten die Amerikaner ihre Position im Geschäft mit Gasturbinen weiter stärken. Führend seien hier bislang GE und Siemens. Alstom folge an dritter Stelle, könne jedoch alleine größenmäßig hier nicht mit den beiden größeren Wettbewerbern mithalten.
Auch das Zuggeschäft wäre für GE sicherlich attraktiv, meinte Klee. Die Stärkung der Industriesparte und die Verringerung der Abhängigkeit vom Finanzbereich würde ebenfalls vorangetrieben, so dass eine Übernahme aus Sicht des GE-Konzerns durchaus sinnvoll erscheine.
SIEMENS UND AREVA KÖNNTEN AUCH INTERESSANT SEIN
Allerdings ist noch nicht ausgemacht, dass GE am Ende bei Alstom
das Rennen machen wird. Denn auch Siemens oder der Atomriese Areva
Am deutschen Aktienmarkt jedoch hielt sich die Begeisterung der
Anleger in Grenzen. Für die Papiere von Siemens
VOSSLOH HINKEN HINTERHER
Die Papiere des im SDax
ISIN DE0007236101 US3696041033 CH0012221716 FR0010220475 DE0007667107
AXC0120 2014-04-24/12:10