Stuttgart (ots) - Recep Tayyip Erdogan kann oder will die Kritik Joachim Gaucks nicht verstehen. Es ist keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Türkei, wenn der Bundespräsident vor der Beschneidung der Demokratie warnt. Ankara verhandelt über den Beitritt zur Europäischen Union, aus diesem Grund ist die Achtung der Grund- und Menschenrechte keine Frage der Innenpolitik mehr.
Dass Gauck mit seinen Sätzen einen wunden Punkt getroffen hat, zeigt die heftige Reaktion des türkischen Premiers. Die Kritik war kaum verhallt, da keilt er in der ihm schroffen Art zurück: der Bundespräsident denke wohl noch immer, er sei ein Pastor. Anders als Gauck, der seine Sätze sehr sachlich formulierte, hat sich Erdogan damit schlicht im Ton vergriffen.
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