Das Übernahmekarussell in der Pharmabranche dreht sich immer schneller. Vorläufiger Höhepunkt ist der Kampf des US-Konzerns Pfizer (WKN 852009) um AstraZeneca (WKN 886455). Der Hersteller der Potenzpille Viagra wirbt schon seit Längerem um das britisch-schwedische Unternehmen. Zuletzt stockten die Amerikaner ihr Angebot auf umgerechnet 77 Mrd. Euro auf. Doch dem Verwaltungsrat des umworbenen Unternehmens war auch das nicht genug. AstraZeneca werde in dem Angebot "massiv unterbewertet", teilte die weltweite Nummer acht der Branche mit und empfahl den Aktionären, still zu halten.
Der mögliche Pfizer-AstraZeneca-Deal ist kein Einzelfall. Viele große Konzerne suchen wegen auslaufender Patente und sinkender Gewinnmargen auch wegen der Gesundheitsreformen in den Industriestaaten nach neuen Geschäftsfeldern oder Partnern. Dabei sind größere und kleinere Übernahmen an der Tagesordnung. So wild wie derzeit ging es allerdings selten zu. Beinahe täglich geben die Konzerne neue Milliardendeals bekannt. Beispielsweise hat der kanadische Valeant-Konzern angekündigt, für knapp 46 Mrd. US-Dollar den Botox-Hersteller Allergan schlucken zu wollen.
Für großes Aufsehen sorgte auch der Pharmakonzern Novartis (WKN 904278). Die Schweizer geben ihr Geschäft mit Tierarzneimitteln an den US-Konzern Eli Lilly (WKN 858560) und die Sparte für Impfstoffe ohne Grippemittel an GlaxoSmithKline (GSK) (WKN 940561) ab. Im Gegenzug erwirbt Novartis das GSK-Krebsmittelgeschäft für rund 16 Mrd. Dollar. Der deutsche Bayer-Konzern (WKN BAY001) wiederum interessiert sich für die Sparte für rezeptfreie Medikamente des USKonzerns Merck & Co und will dafür 14 Mrd. US-Dollar in die Hand nehmen.
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