In Deutschland blickt die Anlegergemeinde derzeit gebannt auf die Kurstafel der Frankfurter Börse und fiebert dem Sprung des DAX über 10.000 Punkte entgegen. Die Rekordjagd ist kein deutsches Phänomen. Beinahe auf der ganzen Welt zeigen die Aktienindizes derzeit nach oben. In den USA eilen Dow Jones und S&P 500 sogar schon seit einigen Wochen von Rekordmarke zu Rekordmarke. In Wien ist das Allzeithoch zwar noch weit entfernt. Doch hat der ATX mit einem Plus von gut sechs Prozent allein seit Mitte Mai wieder den Weg nach oben eingeschlagen.
Das Seltsame ist nur: Kaum ein Anleger scheint bei der Rallye dabei zu sein. Gerade in Deutschland traut sich so kurz vor der magischen Marke kaum noch jemand, einzusteigen. Scheinbar sitzt die Berg- und Talfahrt der vergangenen 15 Jahre, als sich der DAX zweimal über die 8.000-Punkte-Grenze schwang, nur um dann scharf einzubrechen, vielen Anlegern noch immer in den Knochen.
Doch die Angst ist unbegründet: "Gerade in Phasen nahe der Rekordstände wird der größte Performancebeitrag erzielt", sagt Jens Kummer von Mars Asset Management. Die Investmentboutique hat am Beispiel des DAX analysiert, ob Höchststände gute Verkaufsindikatoren sind. Das Ergebnis der Analyse der vergangenen 40 Jahre: Mit 4,5 Prozent im Jahr wird mehr als die Hälfte der langfristigen Aktienrendite (8,2 Prozent p.a.) gerade dann erzielt, wenn sich der DAX auf oder maximal fünf Prozent unter dem Allzeithoch befindet. "Auch die Vermutung, heftige Kursrückschläge seien bei Rekordständen wahrscheinlicher, können wir nicht bestätigen", sagt Kummer.
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