Gera (ots) - Am kommenden Montag um 21 Uhr wird die Fußballnationalmannschaft des Staates Iran in Brasilien gegen das Team von Nigeria antreten. Kann sein, dass man in Teheran, der Hauptstadt der islamischen Republik, zu diesem Zeitpunkt ganz andere Sorgen hat als ein vergleichsweise schnödes Fußballspiel. Denn im Nachbarland Irak, derzeit noch eine föderalistische, parlamentarische Republik, schicken sich Terroristen an, einen islamistischen Gottesstaat zu errichten. Die lange Zeit unbeachtete sunnitische Milizenarmee Isis kreist die irakische Hauptstadt Bagdad ein. Die Machtergreifung wäre kaum noch überraschend.
Islam ist nicht gleich Islam. Der muslimisch-schiitische Gottesstaat Iran hat deshalb Angst davor, dass im Nachbarland Irak ein Gebilde entsteht, bei dem sich die Sunniten zur Staatsreligion erheben und religiöse Widersacher, die Schiiten, hinrichten.
Der internationale Terrorismus ist schwer zu bändigen. Isis ist im Bürgerkriegsland Syrien gewachsen und kontrolliert Teile des Landes, marschiert beinahe unbehelligt ins Nachbarland Irak ein. Wenn der Terror im Irak nicht zu stoppen ist, wird das Land zerfallen und ähnlich lang im Bürgerkrieg verharren, wie Syrien. Dies destabilisiert nicht nur den Iran, sondern auch die Türkei. Und damit steht der Terror ganz schnell an der Außengrenze der Europäischen Union.
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